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Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info

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4 Die biblisch-theologischen Grundlagen der théologie sous l’arbre 193<br />

Auf diese Weise geschieht eine echte „Afrikanisierung“ der Sprache des Glaubens: „So<br />

schickt sich Gott an, afrikanisch zu den Afrikanern zu sprechen, mit den Vorstellungen<br />

ihrer Kultur und ihren Mitteln, sich auszudrücken.“ 161 Diese beschränken sich jedoch<br />

nicht nur <strong>auf</strong> verbale Formen. In Afrika, wo die Mehrheit der Menschen die Kunst des<br />

Lesens und Schreibens nicht beherrscht, prägen sich die Menschen die biblischen Geschichten<br />

hauptsächlich durch Lieder und Gesänge ein. So haben auch AnalphabetInnen<br />

einen Zugang zur Bibel - ohne die Vermittlung durch ein Buch: „In einer Kultur,<br />

wo der Sinn für das Fest sehr stark weiterbesteht, finden die Basisgemeinschaften zurück<br />

zu der Stimme der Sänger, die inspiriert sind zum Lob des Herrn im Rhythmus<br />

der Tam-Tams, während eines jeden großen Abschnittes der Feier des Heilsgeheimnisses.“<br />

162 Aber auch ganz alltägliche Tätigkeiten (wie z.B. das Hirsestampfen, ...) werden<br />

vom Singen biblischer Texte begleitet. Jean-Marc Ela stellt fest:<br />

Für die afrikanischen Kirchen ist die beste Art, für die Verbreitung der Bibel zu<br />

sorgen, sich in den Rahmen des alltäglichen Lebens hineinzubegeben; z.B. zur<br />

Zeit der Abendstunden, wenn die Geste, das Lied und der Rhythmus des Körpers<br />

das Memorieren der heiligen Geschichte begünstigen. 163<br />

Im Kontext der christlichen Basisgemeinschaften entstehen auch neue Formen des<br />

Gebetes, während für viele Gemeinden Beten immer noch das Rezitieren auswendig<br />

gelernter Formeln oder Katechismus-Lektionen bedeutet: z.B. das Gebet mit dem ganzen<br />

Körper, durch den Tanz - in Afrika „das privilegierte Ausdrucksmittel des Menschen“<br />

und „der Höhepunkt der Kommunikation zwischen den Menschen“. 164 Jean-<br />

Marc Ela beurteilt diese Initiativen im Bereich der Symbolik der Gesten und der religiösen<br />

Musik als einen Beitrag zur Vitalität des afrikanischen Christentums. 165<br />

In den Basisgruppen verbinden sich also Oralität und Lied, Rhythmus und Gebet im<br />

Ausdruck des Glaubens. Hier nimmt die christliche Gemeinschaft in der Tat ihre Verantwortung<br />

wahr, eine eigene Weise des Betens und Tanzens, des Bekennens und<br />

Bezeugens des Glaubens zu finden. Auf diese Weise geschieht die reale und konkrete<br />

Verwurzelung des Glaubens in der afrikanischen Kultur. 166<br />

tâche inachevée de reprendre de façon créative les récits de l’Évangile pour raconter leur foi en Jésus“;<br />

ebd.<br />

161 „Alors Dieu se met à parler africainement à des Africains, avec les images de leur culture et leurs<br />

ressources d’expression“; a.a.O., S. 174.<br />

162 „Dans une culture où le sens de la fête reste très fort, les communautés de base retrouveraient la voix des<br />

chantres inspirés pour louer le Seigneur, au rythme des tam-tams à chaque grande étape de célébration<br />

du mystère du salut“; a.a.O., S. 175.<br />

163 „La meilleure façon d’assurer la diffusion de la Bible, c’est, pour les Églises africaines, de s’insérer dans<br />

le cadre de la vie quotidienne, au moment des veillées, par exemple, où la parole et le geste, le chant et<br />

le rythme du corps favorisent la mémorisation de l’histoire sainte“; ebd.<br />

164 „En Afrique Noir [...] la danse est l’expression privilégiée de l’homme et marque le point culminant de<br />

communication entre les êtres“, a.a.O., S. 178.<br />

165 „[...] les initiatives dans le domaine de la symbolique gestuelle et de la musique religieuse contribuent à<br />

la vitalité du christianisme africain“; a.a.O., S. 176.<br />

166 In Ma foi d’Africain, S. 28 schreibt Jean-Marc Ela, daß die „communautés d’Évangile [...] constituent le<br />

lieu où la foi s’enracine dans le vécu d’un peuple“ (die „Evangeliums-Gemeinschaften“ „sind der Ort,<br />

an dem sich der Glaube im Leben eines Volkes verwurzelt“; Mein Glaube als Afrikaner, S. 20).

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