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Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info

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2 Der Kontext der théologie sous l’arbre 58<br />

besonderer Bedeutung sind. Gleichzeitig stellen diese einige der für die Menschen „unter dem<br />

<strong>Baum“</strong> relevanten Themen und Probleme dar. Darüber hinaus veranschaulichen diese Analysen<br />

Jean-Marc Elas spezifische Sicht <strong>auf</strong> seinen Kontext.<br />

2.1 Überblick über die globale Situation Afrikas: „Eine Art<br />

geo-politische Apartheid“ 8<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

Es gibt kaum einen Text von Jean-Marc Ela, in dem er nicht <strong>auf</strong> den einen oder anderen Aspekt<br />

seines Kontextes bezug nimmt. Es fällt dabei <strong>auf</strong>, daß er dabei zwar jeweils von seinen unmittelbaren<br />

Erfahrungen in Kamerun ausgeht, aber der globale Kontext, in dem er sich situiert, bleibt<br />

immer Afrika als ein zusammenhängendes und vergleichbares Ganzes. Insofern sich die partikulären<br />

Erfahrungen der Menschen „an der Basis“ - <strong>auf</strong> dem Land und in den Slums der Städte - an<br />

praktisch allen Orten dieses riesigen Kontinents entsprechen 9 , kann Jean-Marc Ela in der Regel<br />

ohne Probleme verallgemeinernd von ganz Afrika sprechen - zumal er seine Augen ja auch nicht<br />

verschließt vor dem, was in den anderen Teilen dieses Kontinentes geschieht und welches die<br />

Erfahrungen der Menschen an diesen Orten sind. 10<br />

Einen expliziten Gesamtüberblick über die Situation in Kamerun im besonderen und in Afrika<br />

im allgemeinen gibt Jean-Marc Ela u.a. im 5. Kapitel von Le Cri de l’homme Africain 11 . Ausgehend<br />

von diesem Text zeichne ich im folgenden das Bild von <strong>einem</strong> Afrika, wie Jean-Marc Ela<br />

selbst es wahrnimmt. Dieser Text stammt zwar von 1980, aber an der Gesamtsituation bzw. an<br />

dem Bild, das Jean-Marc Ela von s<strong>einem</strong> afrikanischen Kontext zeichnet, dürfte sich im wesentlichen<br />

nichts geändert haben 12 - abgesehen von einer Verschärfung der Situation für die Mehrheit<br />

der Bevölkerung. Die wohl gravierendste Veränderung seit dieser Zeit ist der Wegfall des<br />

Ost-West-Konfliktes, der zu <strong>einem</strong> gewissen Aufschwung der afrikanischen Demokratiebewehier<br />

zumindest indirekt Eingang finden. Zwischen seinen theologischen und soziologischen Texten bestehen<br />

denn auch keine wesentlichen Differenzen, außer daß in den theologischen die soziologischen<br />

Analysen gleichsam in komprimierter und - selbstverständlich - theologisch reflektierter Form enthalten<br />

sind.<br />

Jean-Marc Ela spricht in Poverty and Theology davon, daß „the international powers have decided to<br />

keep Africa under a kind of geo-political apartheid (S. 16).<br />

Vgl. Ma foi d’Africain, S. 118: „Le drame du peuple kirdi est celui des millions de paysans africains qui<br />

ne demandent qu’à vivre“ („<strong>Das</strong> Drama des Kirdi-Volkes ist das von Millionen afrikanischer Landbewohnern,<br />

die nichts anderes wollen als leben“; Mein Glaube als Afrikaner, S. 103).<br />

Mit Kamerun verhält es sich ähnlich wie mit Südafrika: Wie das Südafrika unter der Apartheid einen<br />

Mikrokosmos darstellt, in dem sich die weltweiten Machtstrukturen widerspiegeln - vgl. dazu z.B. PER<br />

FROSTIN, Umkehr in der Metropole. Eine Antwort der Ersten Welt <strong>auf</strong> die Theologien der Dritten Welt,<br />

a.a.O. (insbes. den Abschnitt „Südafrika als ein Mikrokosmos“, S. 98f) und Südafrika - die Konflikte der<br />

Welt in <strong>einem</strong> Land. <strong>Das</strong> „Damaskus-Dokument“. Stimmen zu einer ökumenischen Anfrage der Armen<br />

an die Reichen (texte 53), Hamburg (Dienste in Übersee), 1993, 2 Bde. -, so kann von Kamerun entsprechend<br />

gesagt werden, daß es ein Mikrokosmos des schwarzafrikanischen Kontinents („Afrique en<br />

miniature“) ist, in dem uns die geographischen, ökonomischen, politischen und sozialen Charakteristika<br />

des heutigen Afrika gleichsam in komprimierter Form begegnen; vgl. dazu auch JAN P. HEIJKE, Kameroense<br />

Befrijdingstheologie, S. 15.<br />

„Afin que renaisse l’espoir“ („Daß die Hoffnung zu neuem Leben erwache“), Le Cri de l’homme<br />

Africain, 70-100 (African Cry, 54-80). Einen Überblick über die globale Situation des Afrika „von unten“<br />

gibt Jean-Marc Ela z.B. auch in: Le rôle des Eglises (bes. der Abschnitt: „L’Afrique ,d’en-bas‘, 285-<br />

290).<br />

Vgl. hierzu die neueren Texte von Jean-Marc Ela, insbesondere JOHN LADU, Poised for the Future (Interview<br />

mit Jean-Marc Ela), New People Nr. 7 (1990), 6-8; The Church has to Accompany the People<br />

(Auszüge aus <strong>einem</strong> Gespräch mit Jean-Marc Ela), New People Nr. 19 (1992), 10-11, und Poverty and<br />

Theology.

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