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Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info

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2 Der Kontext der théologie sous l’arbre 118<br />

Afrika nicht nur ein Kontinent der Unterdrückung und der Ungerechtigkeit, sondern auch des<br />

Kampfes und des Widerstandes.<br />

Dieser Abschnitt bietet jedoch keinen umfassenden Überblick über all die unzähligen Widerstandsbewegungen<br />

und die unterschiedlichsten Formen des Kampfes der afrikanischen Menschen.<br />

Angesichts der Tatsache, daß das Bild von Afrika in der westlichen Öffentlichkeit vielfach<br />

das eines hoffnungslos der Armut und dem Elend verfallenen Kontinents ist, den man längst<br />

abgeschrieben hat, soll es hier vorrangig darum gehen, zu betonen, daß die AfrikanerInnen ihr<br />

„Schicksal“ nicht einfach lethargisch und passiv hinnehmen oder sich gegenseitig nur „zerfleischen“<br />

- wie es die Fernsehbilder suggerieren -, sondern daß sie an vielen Orten aktiv den Kampf<br />

für ein besseres Leben und für eine gerechtere Gesellschaft <strong>auf</strong>nehmen und in der Vergangenheit<br />

auch schon <strong>auf</strong>genommen hatten.<br />

Jean-Marc Ela betont dies an verschiedenen Stellen seiner Veröffentlichungen: In der Einleitung<br />

zu Ma foi d’Africain spricht er u.a. das Widerstandspotential der afrikanischen Kultur an. 233 Ein<br />

Abschnitt dieses Buches ist explizit dem Widerstand und der Kreativität des Volkes gewidmet. 234<br />

Auch die Rolle der Jugendlichen in Afrika sieht er in diesem Zusammenhang. 235<br />

Insbesondere aber der 3. Abschnitt von Le rôle des Eglises dans la libération du continent africain<br />

(Bulletin de Théologie Africaine 6, Nr. 12 (1984), 281-302) geht explizit <strong>auf</strong> die Kämpfe<br />

des Volkes ein: „Face au défi africain: des chrétiens engagés dans les luttes populaires“ (290-<br />

295; dtsch.: <strong>„Der</strong> afrikanischen Herausforderung zugewendet: Die in den Kämpfen des Volkes<br />

engagierten Christen“). Der Titel deutet es schon an, in welchem Sinn Jean-Marc Elas Äußerungen<br />

über den Widerstand zu verstehen sind: als Herausforderung für die afrikanischen ChristInnen,<br />

TheologInnen und Kirchen. Dieser Text liegt den folgenden Ausführungen zugrunde, wobei,<br />

wo nötig, die anderen angesprochenen Texte ergänzend herangezogen werden.<br />

Jean-Marc Ela weist dar<strong>auf</strong> hin, daß Forschungsarbeiten 236 ein entscheidendes Phänomen<br />

ans Licht bringen, das lange verschleiert und verkannt worden war. Nachdrücklich<br />

betont er: „[...] die Geschichte unseres Kontinents ist nicht nur eine Geschichte der<br />

Knechtschaft und der Unterdrückung; sie ist zu jedem Zeitpunkt unseres Schicksals<br />

gleichzeitig eine Geschichte der Kämpfe und des Widerstandes des Volkes.“ 237<br />

Die Erinnerung an den Widerstand der LandbewohnerInnen, an die ArbeiterInnenbewegungen<br />

und an die führenden Repräsentanten einer „Front der Verweigerung gegenüber<br />

den verschiedenen Formen der Demütigung und der Unterdrückung des<br />

233 „Avant-propos“; Ma foi d’Africain, 13-20, insbes. S. 16f (Mein Glaube als Afrikaner, 7-14, insbes. S.<br />

10f).<br />

234 „Résistance et créativité populaires“; Ma foi d’Africain, 128-130 („Widerstand und Kreativität des<br />

Volkes“; Mein Glaube als Afrikaner, 112-114).<br />

235 „Le rôle de la jeunesse chrétienne africaine“; Ma foi d’Africain, 194 („Die Rolle der christlichen Jugend<br />

Afrikas“; Mein Glaube als Afrikaner, 173-174).<br />

236 Jean-Marc Ela bezieht sich hierbei u.a. <strong>auf</strong> folgende Untersuchungen: J. BUITENHUIS, Le mouvement<br />

„Mau-Mau“. Une révolte paysanne et anti-coloniale en Afrique Noire, Paris/La Haye (Mouton), 1971; J.<br />

A. MBEMBE, Les pratiques politiques et les protestations populaires au Cameroun de 1930 à 1960, Paris,<br />

1983 (inédit); L. P. NGONGO, Histoire des forces religieuses au Cameroun, Paris (Karthala), 1982; Y.<br />

PERSON SAMORY, Une révolte dyula, 3 vols., Dakar (IFAN); J. SURET-CANALE, „Résistance“ et<br />

„Collaboration“ en Afrique coloniale (damit sind wohl die entsprechenden Abschnitte in: DERS., Afrique<br />

Noire. L’Ère coloniale (1900-1945), Éd. Sociales, 1977, gemeint).<br />

237 „[...] l’histoire de notre Continent n’est pas seulement une histoire de la servitude et de l’oppression; elle<br />

est aussi, à chaque moment de notre destin, une histoire des luttes et des résistances populaires“; Le rôle<br />

des Eglises, S. 292.

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