Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info

4 Die biblisch-theologischen Grundlagen der théologie sous l’arbre 197
Glaube die afrikanischen Werte von Gemeinschaft und Solidarität annimmt, um sie mit
ihren konkreten Bedingungen und Folgerungen zu leben“ 180 sind „der privilegierte Ort,
an dem sich die Kirche neu strukturiert“ 181 . Die Relektüre des Evangeliums im konkreten
afrikanischen Kontext und der Geist drängen dazu, die Kirche auf der Grundlage
der Basisgemeinschaften neu zu organisieren. 182 Mehr noch: „Die Basisgemeinschaften
sind die Kirche“ 183 .
Für die Kirchen in Afrika kann es also „immer weniger darum gehen, große kirchliche
Komplexe zu errichten“ bzw. „große Scharen von Kirchgängern zu versammeln“; ihr
missionarischer Auftrag im heutigen afrikanischen Kontext besteht vielmehr darin,
Evangeliums-Gemeinschaften ins Leben zu rufen, die untereinander lebendige
Gemeinschaftsbeziehungen unterhalten, und die getragen sind von der Sorge,
die Herausforderung anzunehmen, die die gesellschaftlichen Probleme für die
Glaubenspraxis darstellen - angestoßen durch den Schwung, der die Kirche dazu
bewegt, in Hoffnung das Reich Gottes aufzubauen in den Aufgaben der
Transformation der Welt. 184 4.6 Reich Gottes
Und Jesus zog umher in ganz Galiläa,
lehrend in ihren Synagogen,
predigend das Evangelium vom Reich
und heilend alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk. (Mt 4,23)
Dieses Zitat aus dem Matthäusevangelium, das die Verkündigung des Reiches Gottes und Jesu
Praxis als Heiler in einer Linie nennt, veranschaulicht, wie wenig abwegig es ist, wenn Jean-
Marc Ela das Reich Gottes im Zusammenhang mit den Kämpfen für die Gesundheit thematisiert.
Luttes pour la santé de l’homme et Royaume de Dieu dans l’Afrique d’aujourd’hui (Kämpfe für
zum Ort der Integration in die globale Gesellschaft wird. Von diesem Bezugspunkt her entwickeln sie
eine neue Sicht der Welt, die sich in die alltägliche Praxis verlängert. [...] Das allumfassende Engagement
im Leben der Gemeinschaft schafft ein Klima des Austausches und des Teilens. Hier finden die
Menschen neue Wurzeln, die ihnen im Leben Zuversicht geben“).
180 „[...] là où la foi assume les valeurs africaines de communion et de solidarité pour les vivre, avec leurs
conditions et leurs implications concrètes“; Ma foi d’Africain, S. 182 (Mein Glaube als Afrikaner, S.
162).
181 Jean-Marc Ela schreibt zusammenhängend: „Les communautés sont le lieu privilégié où l’Église se
restructure dans tous les domaines, où les chrétiens, en des lieux divers, apprennent à se passer des
génies protecteurs et à perdre le goût et l’habitude de la servitude“; On n’hérite pas de l’avenir: on le
crée, a.a.O., S. 252.
182 Ebd. stellt Jean-Marc Ela die rhetorische Frage: „En relisant l’Évangile [...], ne sommes-nous poussés par
l’Esprit à rejeter tout modèle clérical et sacral pour réorganiser l’Église à partir des communautés?“
183 „Les communautés de base sont l’Église“; Comment vivre notre foi dans l’Afrique des années 80, a.a.O.,
S. 201.
184 „Il s’agit de moins et moins de bâtir de grands ensembles ecclésiastiques que de susciter des fraternités
d’Evangile vivant entre elles des rapports de communion, avec le souci de relever le défi que les
problèmes de la société posent à l’engagement de la foi, à partir de l’élan qui pousse l’Eglise, dans
l’espérance, à construire le Royaume de Dieu dans les tâches de transformation du monde“; Le Cri de
l’homme Africain, S. 35 (African Cry, S. 23).