Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info
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5 Die Praxis der théologie sous l’arbre am Beispiel von Jean-Marc Elas Analyse und Kritik des<br />
„kulturellen Romantizismus“ 227<br />
Wenn die christliche Botschaft in Afrika relevant sein soll, dann müssen sich die Kirchen<br />
von jeder Form der Beherrschung freimachen. Dies impliziert grundlegende und<br />
strukturelle Reformen:<br />
Denn solange die Pastoral in Afrika weiterhin von der ökonomischen und finanziellen<br />
Macht der Kirchen des Zentrums abhängt, werden die Afrikaner den<br />
Glauben nicht <strong>auf</strong> ihre Weise leben können. Die Projekte einer Pastoral, die dar<strong>auf</strong><br />
abzielen, den Glauben in den Ausdrucksformen der afrikanischen Kultur zu<br />
verwurzeln, können nur dann zustande kommen, wenn die christlichen Gemeinschaften<br />
die Kontrolle wiedererlangen über ihre mutigen und beherzten Entscheidungen<br />
und Orientierungen. In der Welt, in der wir leben, gibt es keine Autonomie<br />
im Bereich der Kultur ohne Autonomie im Bereich der Ökonomie. Um<br />
den Glauben <strong>auf</strong> eine „authentische“ Weise auszusagen, muß die Kirche in<br />
Afrika - wie die Gesellschaften, in denen sie neue Wege der Präsenz und der<br />
Aktion sucht - sich von der ökonomischen Entfremdung freimachen. Kurz, die<br />
Suche nach einer afrikanischen Sprache des Glaubens findet nur in Gemeinschaften,<br />
die fähig sind, <strong>auf</strong> ihren eigenen Füßen voranzuschreiten, eine Antwort.<br />
68<br />
Die afrikanische Kirche steht von daher vor einer entscheidenden und unabwendbaren<br />
Alternative: entweder <strong>einem</strong> Anachronismus verfallen zu bleiben, dadurch, daß ihr die<br />
wirklichen Fragen des heutigen Afrika fremd bleiben, oder aber „prophetisch und<br />
mutig zu werden - jedoch um den Preis einer Reevaluierung ihrer gesamten Sprache,<br />
Formen und Institutionen, um so ein afrikanisches Gesicht des Menschen anzunehmen“<br />
69 :<br />
Wenn die Kirche dem heutigen Afrika das Evangelium bringen will, muß sie es<br />
wagen, radikale Fragen zu stellen, und die erste Frage ist diejenige nach ihrer<br />
eigenen Veränderung und Reform im Namen des Evangeliums. Dies ist es, was<br />
es ihr erlaubt, <strong>auf</strong> die Probleme und Bestrebungen eines Afrikas im Werden zu<br />
antworten. Im gegenwärtigen Kontext sind diese Antworten unter einer Bedingung<br />
möglich, die uns wesentlich erscheint: die Autonomie der Ortskirchen.<br />
Wir müssen die ausgetretenen Pfade und vorgezeichneten Wege verlassen, um<br />
die christliche Freiheit zu erlernen [...]. 70<br />
68<br />
69<br />
70<br />
répondre aux questions posées par nos contextes historiques et l’évolution actuelle de nos sociétés“; ebd.<br />
(African Cry, S. 133f).<br />
„Car, tant que la pastorale en Afrique reste liée au pouvoir économique et financier des églises du<br />
centre, les Africains ne peuvent vivre la foi à leur manière. Les projets d’une pastorale visant à enraciner<br />
la foi dans les formes d’expression de la culture africaine ne peuvent aboutir que si les communautés<br />
chrétiennes retrouvent le contrôle de décisions et d’orientations courageuses et hardies. Dans le monde<br />
où nous vivons, il n’y a pas d’autonomie dans le domaine de la culture sans l’autonomie dans le domaine<br />
de l’économie. Pour dire la foi de manière ,authentique‘, l’Eglise d’Afrique doit, comme les sociétés dans<br />
lesquelles elle cherche de nouveaux modes de présence et d’action, échapper à l’aliénation économique.<br />
Bref, la quête d’un langage africain de la foi ne trouve de réponse que dans les communautés capables<br />
de marcher sur leurs propres pieds“; ebd. (African Cry, S. 134).<br />
„[...] devenir prophétique et audacieuse mais au prix d’une réévaluation de tout son langage, de toutes<br />
ses formes et de toutes ses institutions afin d’assumer le visage africain de l’homme“; ebd.<br />
„Un fait est clair: si l’Eglise veut apporter l’Evangile à l’Afrique d’aujourd’hui, elle doit se risquer à poser<br />
des questions radicales, et d’abord celles de sa propre mutation et de sa reforme au nom de l’Evangile.