Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info
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3 Hermeneutik und Methode der théologie sous l’arbre - Der epistemologische Bruch 133<br />
lium konfrontieren und die theologische Intention explizieren, die in ihr zum<br />
Ausdruck kommt. 27<br />
Jean-Marc Ela spricht konkret von einer „Pastoral der schmutzigen Hände“. Er meint<br />
damit<br />
eine Pastoral, die uns, ausgehend von unserer Solidarität mit den Armen und<br />
Unterdrückten, vom Bewußtsein der Sünde der Welt 28 zur Veränderung der<br />
Welt und zu unserer eigenen Veränderung führt, dorthin, wo der Glaube uns in<br />
den Hoffnungen und Kämpfen für Freiheit und Gerechtigkeit die Gegenwart<br />
und das Wirken Gottes entdecken läßt. 29<br />
Somit ist also die Partizipation an den Kämpfen für die Befreiung des Menschen „die<br />
Bedingung der Möglichkeit [...] einer jeden Theologie in Afrika“ 30 . Besonderen Wert<br />
legt Jean-Marc Ela in diesem Zusammenhang übrigens <strong>auf</strong> die Feststellung der Panafrikanischen<br />
Konferenz von Dritte-Welt-TheologInnen in Accra 1977, daß die afrikanische<br />
Theologie sowohl eine kontextuelle Theologie als auch eine Theologie der Befreiung<br />
sein muß, eine Theologie, die aus dem afrikanischen Volk kommt und ihm<br />
verantwortlich ist. 31<br />
3.3.2 Sozio-analytische Vermittlung: Kontext-Analyse<br />
Jean-Marc Ela begründet die Notwendigkeit der Kontext-Analyse als integralem Bestandteil<br />
theologischer Arbeit nicht nur von ihrer Bedeutung für eine Strategie der<br />
Befreiung her, sondern auch theologisch:<br />
Als solche, die dazu berufen sind, Zeugnis zu geben von der Hoffnung des Reiches<br />
Gottes in den Bedrängnissen dieses Lebens, müssen wir das „Nein“ des<br />
Menschen gegenüber Gott in den historischen - sozialen und ökonomischen, politischen<br />
und kulturellen - Verhältnissen neu begreifen. Es gilt daher, die Strukturen<br />
einer mißgestalteten Welt <strong>auf</strong>zudecken, die sich im Widerspruch befindet<br />
zu dem, was Gottes Wille für den Menschen und die Welt ist [...]. 32<br />
27<br />
28<br />
29<br />
30<br />
31<br />
32<br />
„La praxis des chrétiens qui luttent dans les situations d’injustice doit elle-même entrer en ligne de<br />
compte dans l’intelligence de foi vivante: nous devons réfléchir sur cette action, la confronter avec<br />
l’Évangile et expliciter la visée théologique qui s’exprime en elle“; Le Cri de l’homme Africain, S. 40<br />
(African Cry, S. 28).<br />
Mit dem Begriff „Sünde der Welt“ meint Jean-Marc Ela das „Nein“ des Menschen zu Gott, wie es sich in<br />
der konkreten Geschichte und in den ungerechten sozialen, ökonomischen, politischen und kulturellen<br />
Beziehungen und Strukturen äußert; vgl. Ma foi d’Africain, S. 111f (Mein Glaube als Afrikaner, S. 96f).<br />
„[...] la ,pastorale des mains sales‘, celle qui, à partir de notre solidarité avec les pauvres et les opprimés,<br />
nous conduit de la prise conscience du péchés du monde, à la transformation du monde et de nousmêmes,<br />
là où, dans les espoirs et les luttes pour la liberté et la justice, la foi nous fait découvrir Dieu<br />
présent et agissant“; a.a.O., S. 116 (Mein Glaube als Afrikaner, S. 101).<br />
„[...] la condition de la possibilité [...] de toute théologie en Afrique“; Le Cri de l’homme Africain, S. 157<br />
(African Cry, S. 132).<br />
Vgl. Herausgefordert durch die Armen, S. 60f; auszugsweise zitiert in: Ma foi d’Africain, S. 158f u. S.<br />
213 (Mein Glaube als Afrikaner, S. 139f u. S. 192f).<br />
„Appelés à témoigner de l’espérance du Royaume dans les détresses de cette vie, nous avons besoin de<br />
ressaisir le ,Non‘ de l’homme à Dieu dans les conditions historiques, sociales et économiques, politiques<br />
et culturelles. Il faut donc repérer les structures d’un monde mal fait et qui se trouvent en contradiction