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Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info

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4 Die biblisch-theologischen Grundlagen der théologie sous l’arbre 163<br />

Dieser Glaube ist es, der uns den Menschen und die Welt als eine unvollendete Aufgabe<br />

entdecken läßt, die der Mensch weiterzuführen hat - vor dem transzendenten Horizont<br />

einer neuen Schöpfung:<br />

[...] der Glaube läßt uns den Menschen und die Welt als eine Aufgabe erkennen,<br />

die Tag für Tag zu realisieren ist - bis alle Dinge in Jesus Christus vollendet<br />

sind. Denn das, was den christlichen Glauben belebt, ist die Wahrnehmung einer<br />

unfertigen Welt, die Gott in unsere Hände gelegt hat. [...] Der Glaube drängt<br />

uns gerade dazu, dafür zu arbeiten, daß die gesamte Wirklichkeit in Jesus Christus<br />

eine „neue Kreatur“ wird. Es ist das Anliegen, hier und jetzt, in der Aktualität<br />

der Menschen und der Geschichte, die Zeichen der zukünftigen Welt zu<br />

setzen, das dem christlichen Glauben seine Stoßkraft gibt. Der Glaube an den<br />

Gott der Hoffnung gibt dem Menschen die Energie 32 , die ihn dazu mobilisiert,<br />

den Anbruch der neuen Schöpfung vorzubereiten, die dem Menschen endlich<br />

wieder seine Würde geben wird. Der Mensch des Glaubens ist ein Mensch der<br />

Schöpfung. Seine Mission in der Welt ist es, eine nicht-entfremdete Gesellschaft<br />

<strong>auf</strong>zubauen, in der jeder Mensch leben kann. 33<br />

In schöpfungstheologischer Perspektive ist der Glaube also eine Kraft, die uns dazu<br />

motiviert, durch unser Engagement „für mehr Gerechtigkeit und Freiheit in der Welt<br />

den Anbruch der neuen Schöpfung voranzutreiben“ bzw. zu beschleunigen 34 :<strong>„Der</strong><br />

Glaube bewegt uns dazu, für eine neue Schöpfung zu arbeiten, in der das christliche<br />

Heil seinen vollen Sinn gewinnt. Er weckt im Menschen die Berufung zum Engagement<br />

für die Befreiung und die Veränderung von entfremdenden Strukturen.“ 35<br />

Ein solches Engagement macht „jeden Tag zu <strong>einem</strong> Moment der fortschreitenden<br />

Schöpfung (création en marche)“ 36 und setzt dabei an bei der alltäglichen Erfahrung<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

„da, wo wir zutiefst wir selber sind“, Mein Glaube als Afrikaner, S. 60 („là où nous sommes<br />

profondément nous-mêmes“; Ma foi d’Africain, S. 70f).<br />

In Le Cri de l’homme Africain, S. 134f (African Cry, S. 111), nennt Jean-Marc Ela den Heiligen Geist als<br />

die Quelle dieser Energie: <strong>„Der</strong> Geist ist eine Quelle der Energie für eine Welt im Prozeß der Schöpfung“<br />

(„l’Esprit est une source d’énergie pour une monde en création“). Dieser „Schöpfungsgeist“ („esprit<br />

de création“) gehört untrennbar zum christlichen Leben, so heißt es in Voici le temps des héritiers ,<br />

S. 216 („esprit de création inhérent à la vie chrétienne“).<br />

[...] la foi nous fait découvrir l’homme et le monde comme une tâche à réaliser au fil des jours, jusqu’à<br />

la stature parfaite de toutes choses en Jésus-Christ. Car, ce qui anime la foi du chrétien, c’est la<br />

perception d’un monde inachevé que Dieu remet entre nos mains. [...] Précisément, la foi nous pousse à<br />

travailler pour que toute réalité devienne, en Jésus-Christ, ,une créature nouvelle‘. C’est le souci<br />

d’inscrire ici et maintenant, dans l’actualité de l’homme et de l’histoire, les signes du monde à venir, qui<br />

donne son élan à la foi du chrétien. La foi au Dieu de l’espérance rend à l’homme l’énergie qui le<br />

mobilise pour préparer les matins neufs de la création nouvelle où l’homme serait enfin réinvesti de sa<br />

dignité. L’homme de foi est un homme de création: sa mission dans le monde est de bâtir une société<br />

désaliénée où tout homme peut vivre“; Le Cri de l’homme Africain, S. 115 (African Cry, S. 92f).<br />

„[...] hâter l’avènement de la création nouvelle par toutes les tâches et les efforts des hommes pour plus<br />

de justice et de liberté dans le monde“; a.a.O., S. 119 (African Cry, S. 97).<br />

„La foi nous fait travailler pour une création nouvelle où le salut chrétien prend son sens plénier. Elle<br />

réveille en l’homme l’appel à l’engagement pour la libération et la transformation des structures<br />

aliénantes“; ebd.<br />

„[...] faisant de chaque jour un moment de la création en marche“; a.a.O., S. 120 (African Cry, S. 98). In<br />

Le Cri de l’homme Africain, S. 179 (Mein Glaube als Afrikaner, S. 158), spricht Jean-Marc Ela davon,<br />

daß die afrikanischen ChristInnen <strong>auf</strong>gerufen sind, „den Glauben als ein Moment der fortschreitenden<br />

Schöpfung zu leben: Die uns obliegende Aufgabe ist es, den Sinn des Christentums zu erfahren, indem

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