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Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info

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2 Der Kontext der théologie sous l’arbre 72<br />

Fünfzehn Jahrhunderte später scheint sich die Geschichte zu wiederholen: Was<br />

sich im Norden ereignete, wiederholt sich südlich der Sahara. Nunmehr steht<br />

fest: Die moderne missionarische Bewegung fällt zusammen mit der Errichtung<br />

der Kolonialreiche durch die verschiedenen Völker Europas; diese Reiche waren<br />

die Garanten und die Stützen für die Evangelisierung Schwarzafrikas. Zur<br />

Zeit der großen Entdeckungsreisen als auch später, zur Zeit der Erforschung,<br />

gehört der Missionar zu einer expandierenden Gesellschaft und zu <strong>einem</strong> expandierenden<br />

Wirtschaftssystem, die sich in das koloniale Abenteuer warfen; er<br />

tritt Seite an Seite mit dem Soldaten und dem Händler in Erscheinung. Nachdrücklich<br />

zu betonen sind hier die religiösen Auswirkungen der Krise in Europa,<br />

die am Ende des Mittelalters in die Geburt des Handelskapitalismus mündete.<br />

68<br />

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts war es das vorrangige Interesse der europäischen<br />

K<strong>auf</strong>leute, den Vormarsch des Islam zu stoppen. Der Ausbau der Häfen und neue Navigationstechniken<br />

ermöglichten den Europäern, sich in den Kampf ums Gold zu stürzen.<br />

Die Umschiffung Afrikas durch Europäer - <strong>auf</strong> der Suche nach einer alternativen<br />

Gewürzroute - markiert ein entscheidendes Datum in der Geschichte der christlichen<br />

Mission. Vor dem 19. Jahrhundert jedoch gab es in Afrika keine nennenswerte Ausbreitung<br />

des Christentums. Zur Zeit der Forschungsreisen und Handelsexpeditionen an<br />

die Küsten Westafrikas sahen die Handelsstützpunkte mehr SklavInnenhändler als<br />

MissionarInnen. Dementsprechend war der missionarische Erfolg auch nur gering:<br />

Dieser Mißerfolg kann nicht ausschließlich einer flüchtigen Christianisierung<br />

zugeschrieben werden; er ist gleichermaßen <strong>auf</strong> internationale Rivalitäten und<br />

Kriege zurückzuführen, die wiederum <strong>auf</strong> Afrika zurückwirkten. Schließlich<br />

fügte die Entwicklung des Sklavenhandels dem Christentum beträchtlichen<br />

Schaden zu. Diese Tatsache muß um so stärker betont werden, als der Handel<br />

mit Schwarzen während vier Jahrhunderten durch die christlichen Nationen zugelassen<br />

<strong>wurde</strong>, weil die Herren verpflichtet waren, ihre Sklaven zu christianisieren.<br />

Auf jeden Fall hatte Europa, das daran interessiert war, in Afrika Zwischenhäfen<br />

für die Route nach Ostindien und Lagerhäuser für Sklaven zu schaffen,<br />

kein explizites Projekt für die Evangelisierung des afrikanischen Kontinents.<br />

69<br />

68<br />

69<br />

„A quinze siècles de distance, l’histoire semble s’être répétée: ce qui s’était produit au Nord se reproduit<br />

au sud du Sahara. Le fait est désormais établi: le mouvement missionnaire des temps modernes a<br />

coïncidé avec la formation des empires coloniaux des différents peuples de l’Europe; ces empires ont<br />

servi de garantie et de support a l’évangélisation de l’Afrique Noire. A l’heure des grands voyages de<br />

découverte, comme plus tard au temps d’exploration, le missionnaire appartient à une société et à une<br />

économie en expansion qui se lancent dans l’aventure coloniale; il fait son apparition aux côtés du<br />

militaire et du marchand. Il faut insister ici sur l’impact religieux de la crise de l’Europe qui, à la fin du<br />

Moyen-Age, aboutit à la naissance du capitalisme marchand“; a.a.O., S. 20 (African Cry, S. 11).<br />

„Pendant plus d’un siècle, le bilan des missions est maigre. Cet échec ne saurait être attribué<br />

uniquement à une christianisation rapide; il est dû également aux rivalités et guerres internationales qui<br />

ont leur répercussion en Afrique. En définitive, le développement du commerce des esclaves fera un tort<br />

considérable au christianisme. Le fait doit être d’autant plus souligné que le traite des Noirs a été admise<br />

pendant quatre siècles par les nations chrétiennes parce qu’on obligeait les maîtres à christianiser leurs<br />

esclaves. De toutes manières, l’Europe qui s’était intéressée à l’Afrique pour y créer des escales sur la<br />

route des Indes orientales et des entrepôts d’esclaves n’a pas un projet défini d’évangélisation du<br />

Continent africain“; a.a.O., S. 21 (African Cry, S. 12).

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