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Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info

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2 Der Kontext der théologie sous l’arbre 71<br />

Als Ägyptens Vasall und ohne die nötigen Mittel für seine Selbstausbreitung<br />

hielt sich das äthiopische Christentum, aus freier Entscheidung oder aus Resignation,<br />

an die traditionelle afrikanische Toleranz, die religiösen Proselytismus<br />

nicht gerade unterstützt. Genauer, die Abwesenheit eines politischen Rahmens<br />

mit universalen Ansprüchen ist in gewisser Hinsicht die Erklärung für die „Immobilität“<br />

des äthiopischen Christentums. 65<br />

Diese These legt sich nahe <strong>auf</strong>grund der Tatsache, daß die „Evangelisierung Nordafrikas<br />

das Ergebnis der kolonialen Einpflanzung des imperialen Rom“ 66 war. Die Kirche<br />

war von daher so sehr mit dem Römischen Reich und der lateinischen Kultur verbunden,<br />

daß sie für die einheimischen Menschen ein Fremdkörper blieb und letzten Endes<br />

gemeinsam mit dem Imperium unterging:<br />

Die Kirche Nordafrikas ist der Welt der Berber, der Kabyle-Kultur, um so mehr<br />

fremd geblieben, als sie ausschließlich mit der „Romania“ Verbindungen unterhielt,<br />

die für die Gesamtheit der Werte der lateinischen Kultur und Zivilisation<br />

im Gegenüber zur „Barbarei“ steht. Daß sich die Mission nun nicht <strong>auf</strong> das<br />

Afrika südlich der Sahara ausbreitete, geschah nicht allein deshalb, daß die Kirche<br />

Augustins durch theologische Kontroversen ganz in Anspruch genommen<br />

worden wäre, sondern auch, und vielleicht sogar hauptsächlich, wegen des Niedergangs<br />

des römischen Imperiums. Solange zahlreiche Königreiche in <strong>einem</strong><br />

einzigen Imperium vereinigt waren, konnte die Predigt die Völker erreichen, die<br />

von Rom regiert <strong>wurde</strong>n [...].<br />

Die Kirchen Nordafrikas erlitten dasselbe Schicksal wie Rom und brachen zur<br />

gleichen Zeit zusammen wie das Imperium. In anderen Worten, indem das mediterrane<br />

Afrika <strong>auf</strong>hörte, lateinisch zu sein, hörte es <strong>auf</strong>, christlich zu sein. 67<br />

Vom 7. Jahrhundert an sollte Afrika für lange Zeit dem Evangelium verschlossen bleiben,<br />

solange, wie - von nun an - die durch den Islam geprägte Welt die Länder des<br />

Sudan und das Mittelmeer kontrollierte. Die christliche Mission tauchte erst dann wieder<br />

in Afrika <strong>auf</strong>, als der Atlantik Zentrum der europäischen Zivilisation und Ausgangspunkt<br />

der europäischen Expansion <strong>wurde</strong>:<br />

65<br />

66<br />

67<br />

„Vassalisé par l’Egypte et ne disposant pas de ressources matérielles nécessaires à son auto-expansion, le<br />

christianisme éthiopien s’en tenu, par choix ou par résignation, à la traditionnelle tolérance africaine<br />

qui, en matière de religion, n’encourage point le prosélytisme. Plus précisément, l’absence d’un cadre<br />

politique à prétention universelle rend compte, en un sens, de l’,immobilisme‘ du christianisme<br />

éthiopien“; ebd.<br />

„[...] l’évangélisation de l’Afrique du Nord fut la résultante de l’implantation colonisatrice de la Rome<br />

impériale“; ebd.<br />

„L’Eglise d’Afrique du Nord est demeurée d’autant plus étrangère au monde berbère, à la culture kabyle,<br />

qu’elle entretenait des liens exclusifs avec la ,Romania‘, celle-ci représentant l’ensemble des valeurs de<br />

culture et de civilisation latines face à la ,Barbarie‘. Or si la mission ne s’est pas étendue à l’Afrique au<br />

sud du Sahara, ce n’est pas uniquement parce que l’Eglise d’Augustine était accaparée par les<br />

controverses théologiques: cela tient aussi, et peut-être principalement au déclin de l’Empire romain<br />

lui-même. Tant que de nombreux royaumes s’étaient réunis en un seul empire, la prédication pouvait<br />

atteindre les peuples gouvernés par Rome [...].<br />

L’Eglises d’Afrique du Nord subissent le sort de Rome et s’effondrent en même temps que l’Empire. En<br />

d’autres termes, en cessant d’être latine, l’Afrique méditerranéenne cesse d’être chrétienne“; a.a.O., S.<br />

19f (African Cry, S. 10).

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