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Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info

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Einleitung 26<br />

selben Zeitraum, das sich in erster Linie <strong>auf</strong> ihr Verhältnis zum (neo)kolonialen Staat konzentriert.<br />

Ein gesonderter Abschnitt ist der Kirche in Nordkamerun gewidmet.<br />

Auf dem Hintergrund dieses Kontextes skizziert Jan P. Heijke dann die Biographie, das Werk<br />

und die Theologie Jean-Marc Elas. Dabei hat er sich - angesichts des Problems der „Entflechtung“<br />

der bei Jean-Marc Ela eng miteinander verflochtenen Aspekte der gesellschaftlichen Fragen<br />

einerseits und der Bibelinterpretation und Neudefinierung der Aufgaben der Kirche andererseits<br />

- dafür entschieden, die Gedanken Jean-Marc Elas nach dogmatischen Themen zu ordnen<br />

(Gott, Jesus, Kirche, Sakramente). Dabei bleibt sich Jan P. Heijke dessen bewußt, daß Jean-Marc<br />

Ela seine Theologie nicht in <strong>einem</strong> „theologischen Laboratorium“ entworfen hat, sondern „unter<br />

dem <strong>Baum“</strong> als dem privilegierten Ort des Theologietreibens, und daß er seine Theologie nicht<br />

vor <strong>einem</strong> gelehrten Fachpublikum verantwortet, sondern vor den „Schlachtopfern der kamerunischen<br />

und der Weltgesellschaft“.<br />

Dieser Einsicht wird dann eher das folgende 7. Kapitel über „Afrikanische Befreiungstheologie<br />

in der Praxis“ gerecht, das „die strategische Übersetzung, die Ela seiner theologischen Einsicht<br />

gegeben hat“, in drei Etappen präsentiert: „Er will das Unrecht benennen, er will dessen Verschleierung<br />

demaskieren, er will die Schlachtopfer hiervon bewußt machen.“ 43 Abschließend<br />

skizziert Jan P. Heijke Jean-Marc Elas Position innerhalb des theologischen Kontextes (die<br />

organisierte nicht-westliche Theologie: EATWOT und AOTA; die „Ethnotheologie“ bzw. die<br />

„Afrikanische Theologie“ im allgemeinen; die „universale Theologie“).<br />

<strong>Das</strong> besondere Profil der Theologie Jean-Marc Elas ist laut Jan P. Heijke darin begründet, daß er<br />

die gleiche Aufmerksamkeit, die er theologischen Fragen widmet, auch gesellschaftlichen Problemen<br />

zukommen läßt: „Es gibt fast keine afrikanische Theologen, die so ausführlich eingegangen<br />

sind <strong>auf</strong> die Probleme, die verbunden sind mit der Entleerung des agrarischen Hinterlandes,<br />

der Proletarisierung der Landbevölkerung, der Vernachlässigung der Gesundheitsfürsorge und<br />

der Unterernährung der Dorfbewohner, der Arbeitslosigkeit und der ,(Menschen-)Anballung‘<br />

(,vertrossing‘) in den Städten, der Unterdrückung der Massen und der Ausrichtung der kamerunischen<br />

und afrikanischen Ökonomie.“ 44<br />

An anderer Stelle heißt es, daß Jean-Marc Ela sich dadurch von der großen Mehrheit der afrikanischen<br />

Theologen - die sich gewöhnlich in <strong>einem</strong> kulturell definiertem Milieu situieren - unterscheidet,<br />

„daß er aus der ihn umringenden Welt den sozio-ökonomischen Determinanten den<br />

Vorrang gibt bei der Bestimmung seiner theologischen Reaktion“ 45 , was jedoch nicht bedeutet,<br />

daß für ihn die kulturelle Identität Afrikas kein Anliegen wäre. Des weiteren sieht Jan P. Heijke<br />

eine „große Verwandtschaft zur südafrikanischen Theologie“. 46 Was Jean-Marc Elas Theologie<br />

jedoch von der südafrikanischen unterscheide, sei, daß sie „nicht durch eine große Basisbewegung<br />

getragen“ werde. 47 Am Ende seines Buches setzt Jan P. Heijke jedoch noch ein kleines<br />

Fragezeichen hinter diese Behauptung, das zugleich auch eine Anfrage an unsere Anteilnahme<br />

43<br />

44<br />

45<br />

46<br />

47<br />

„Hij wil het onrecht benoemen, hij wil de versluiering ervan ontmaskeren, hij wil de slachtoffers ervan<br />

bewust maken“; Jan P. Heijke, Kameroense Befrijdingstheologie, S. 139.<br />

„Er zijn weinig of geen Afrikaanse theologen die so uitvoerig zijn ingegaan op de problemen rond de<br />

leegloop van het agrarische achterland, de verproletarisering van de boerenbevolking, de<br />

verwaarlozing van de gezondheidszorg en de ondervoeding van de dorpelingen, de werkloosheid en de<br />

,vertrossing‘ in de steden, de onderdrukking van de massa en de oriëntatie van de Kameroense en<br />

Afrikaanse economie“; a.a.O., S. 110.<br />

„Ela onderscheidt zich van de grote meerderheid van de Afrikaanse theologen doordat hij uit de hem<br />

omringende wereld de socio-economische determinanten de vorrang geeft bij de bepaling van zijn<br />

theologische reactie“; a.a.O., S. 139.<br />

„Ela’s theologie vertoont weinig overeenkomst met de doorsnee Afrikaanse en grote verwantschap aan<br />

de zuidafrikaanse theologie“; a.a.O., S. 174.<br />

„Zijn theologie wordt niet gedragen door een grote basisbeweging“; a.a.O., S. 175.

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