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Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info

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5 Die Praxis der théologie sous l’arbre am Beispiel von Jean-Marc Elas Analyse und Kritik des<br />

„kulturellen Romantizismus“ 226<br />

die „eine um den Altar herum zentrierte nette Versammlung“ 62 keine Antwort geben<br />

kann:<br />

Wie läßt sich über den Akademismus hinauskommen, um wirklich überzeugend<br />

zu Jugendlichen von Gott reden zu können, die Aimé Césaire oder Mongo Beti<br />

63 lesen, oder auch zu Gruppen, die gegen all die verschiedenen Formen der<br />

Unterdrückung und Ungerechtigkeit kämpfen? Wie kann die Mission der Kirche<br />

neu gedacht werden, so daß die Menschen - langfristig gesehen - die „Missionen“<br />

vielleicht gar nicht mehr nötig hätten für Schule, Gesundheit und Kultur?<br />

[...] 64<br />

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es jedoch noch weitestgehend so, daß - trotz einiger<br />

oberflächlicher Veränderungen - der Glaube in Afrika seinen Ausdruck in Formulierungen<br />

findet, die <strong>auf</strong> historischen Erfahrungen beruhen, die nicht die der AfrikanerInnen<br />

sind. Dies verhindert in der Tat das Entstehen eines lebendigen Glaubens, „der die<br />

Antwort des Evangeliums <strong>auf</strong> die Fragen der afrikanischen Gesellschaften wäre“ 65 .<br />

Mehr noch: Gerade in dieser Hinsicht „erscheint das Christentum als ein mächtiger<br />

Faktor der Entfremdung des schwarzen Menschen“ 66 :<br />

Um aus dieser Sackgasse und tiefgreifenden Notlage herauszukommen, in der<br />

zahlreiche Christen leben, muß eine afrikanische Ausdrucksweise des Glaubens<br />

gefördert werden, die aus unserer Sicht der Welt und aus unserer eigenen historischen<br />

Erfahrung hervorgeht. Aber wenn es verschiedene Weisen gibt, den<br />

gemeinsamen Glauben auszudrücken, dann muß sich die Kirche <strong>auf</strong> die Suche<br />

nach ihrer Sprache des Glaubens begeben - ausgehend vom Leben der Gemeinschaften,<br />

die sich bemühen, <strong>auf</strong> die Fragen, die sich durch unseren historischen<br />

Kontext und die aktuelle Entwicklung unserer Gesellschaften stellen, eine Antwort<br />

zu geben. 67<br />

62<br />

63<br />

64<br />

65<br />

66<br />

67<br />

„[...] une gentille assemblée centrée autour de l’autel“; ebd.<br />

MONGO BETI (* 1932) ist ein kamerunischer Schriftsteller, der lange Zeit im Exil lebte, und Verfasser<br />

von verschiedenen (histor.-polit.) Romanen und kritischen Schriften über die politische Situation in<br />

Kamerun. Dazu gehören u.a.: Der arme Christ von Bomba (ein historischer Roman über die katholische<br />

Missionsgeschichte in Kamerun), Wuppertal (Hammer), 1980 (franz. Orig.: Le pauvre Christ de<br />

Bomba, Paris (Présence Africaine), 1956 1 , 1976 2 ); Main basse sur le Cameroun. Autopsie d’une<br />

décolonisation, Paris (Maspéro), 1972 1 , 1984 2 ; La France contre l’Afrique, Paris (La Découverte), 1993;<br />

L’histoire du fou (Roman über die Geschichte einer afrikanischen Bananenrepublik), Paris (Juillard),<br />

1994.<br />

„Comment sortir de l’académisme pour parler valablement de Dieu aux jeunes qui lisent Aimé Césaire<br />

ou Mongo Beti ou bien aux groupes en lutte contre toutes les formes multiples d’oppression et<br />

d’injustice? Comment repenser la mission de l’Eglise dans une conjoncture où, à longs termes, les gens<br />

n’auront peut-être plus besoin des ,missions‘ pour l’école, la santé, la culture? [...]; Le Cri de l’homme<br />

Africain, S. 158 (African Cry, S. 133).<br />

„[...] une foi vivante qui soit la réponse de l’Evangile aux interrogations des sociétés africains“; a.a.O., S.<br />

158f.<br />

„[...] le christianisme n’apparaisse comme un puissant facteur d’aliénation de l’homme noir“; a.a.O., S.<br />

159.<br />

„Pour sortir de cette impasse et du malaise profond dans lequel vivent de nombreux chrétiens, il faut<br />

alors promouvoir une expression africaine de la foi surgie de notre vision du monde et de notre<br />

expérience historique propre. Mais s’il y a plusieurs façons d’exprimer la foi commune, l’Eglise doit se<br />

mettre en quête de son langage en Afrique à partir de la vie des communautés qui s’efforcent de

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