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Protokoll der 47. Sitzung des Ausschusses für Inners am 24.10.2013

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Landtag Brandenburg P-AI 5/47 - 1 S. 17<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Inneres <strong>24.10.2013</strong><br />

<strong>47.</strong> <strong>Sitzung</strong> (öffentlich) Stenografischer Dienst/he-we<br />

Im gemeindlichen Bereich - das hat Herr Dr. Obermann auch angesprochen - haben<br />

wir die Schwierigkeit, Be<strong>am</strong>tenstellen, soweit es denn welche gibt bzw. frei werden,<br />

mit eigenen Leuten zu besetzen, weil wir kaum ausgebildet haben. Herr<br />

Dr. Obermann hat die Probleme angesprochen: Fachhochschulausbildung usw., wo<br />

wir Zielvorstellungen <strong>für</strong> die Zukunft haben. Meine Kollegen aus Mecklenburg-<br />

Vorpommern berichten mir vom umgekehrten Weg: Da werden Angestelltenstellen in<br />

Be<strong>am</strong>tenstellen umgewandelt, um sie überhaupt noch mit qualifizierten Mitarbeitern<br />

zu besetzen zu können. Sowohl in Sachsen, Sachsen-Anhalt als auch Mecklenburg-<br />

Vorpommern kann man jetzt schon sehen, dass die Leute zu 40 % bis 60 % - die<br />

entsprechenden Zahlen differieren - in an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> gehen und entwe<strong>der</strong> gar nicht<br />

wie<strong>der</strong>kommen o<strong>der</strong> mit dieser Ausbildung nur wie<strong>der</strong>kommen, wenn man verbe<strong>am</strong>tet<br />

wird. Das ist die <strong>der</strong>zeitige Entwicklung, und die sehen wir vor uns.<br />

Ich bin diesbezüglich ganz bei Herrn Knöll: Das Laufbahnrecht schreibt eine Qualifizierung<br />

vor, und in Brandenburg gab es in <strong>der</strong> Vergangenheit in den öffentlichen<br />

Verwaltungen - ich will das nicht kritisieren, das steht mir nicht zu, und das ist nicht<br />

meine Botschaft - sehr viele Quereinsteiger, und das ist ein gewohntes Bild geblieben.<br />

Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Arbeitsverdichtung und <strong>des</strong> komplizierter werdenden<br />

Rechts - das 16 Mal verschieden ist und viele Mitarbeiter betrifft usw., und das muss<br />

jetzt durchgequetscht werden - wird es an allen Ecken und Kanten schwieriger. Ohne<br />

hochqualifiziertes Personal ist auch im kommunalen Alltag keine kompetente, qualifizierte,<br />

bürgernahe und innovative Arbeit <strong>für</strong> die Zukunft möglich, sodass sich das<br />

Rad <strong>am</strong> Ende weiter nach unten dreht, anstatt positive Wirkung aus <strong>der</strong> kommunalen<br />

F<strong>am</strong>ilie mit Innovationskraft nach vorn zu bringen. Von daher denke ich, wird uns die<br />

Entwicklung zwingen, zunehmend Be<strong>am</strong>te einzustellen, weil an<strong>der</strong>e Leute, jedenfalls<br />

qualifizierte, werden wir nicht mehr kriegen.<br />

Abgeordneter Richter (SPD):<br />

Jetzt haben Sie aber gerade eine Begründung abgeliefert, dass das Be<strong>am</strong>tenrecht<br />

immer noch attraktiver ist.<br />

Herr Joachim Grugel (Städte- und Gemeindebund Brandenburg e. V.):<br />

Nein, da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt, Herr Richter. Ich habe<br />

gesagt, wenn wir - bitte erlauben Sie mir noch einmal den Verweis auf Herrn Knöll<br />

- das Laufbahnrecht so verbessern - das ist jetzt unjuristisch ausgedrückt - und so<br />

viele Möglichkeiten schaffen - Sachsen-Anhalt ist diesbezüglich den weitesten Weg<br />

gegangen mit im Prinzip - ich übertreibe ein wenig - kaum Ausbildung, also Anerkennung<br />

im Lan<strong>des</strong>personalausschusses; dort ist es möglich, vom gehobenen Dienst<br />

A 9, ohne dass man weiter qualifiziert wird, aufgrund von Dienstvorgesetztenentscheidungen<br />

bis zu A 16 zu kommen -, dann stimmt etwas nicht im System. Wenn ich<br />

das so verän<strong>der</strong>e, haben wir erstens keine qualifizierten Leute mehr, die in den öffentlichen<br />

Dienst eingestellt werden können, und wenn wir zudem Mitarbeiter einstellen,<br />

die nicht einmal mehr eine Be<strong>am</strong>tenqualifikation haben, son<strong>der</strong>n Quereinsteiger<br />

aus Beschäftigtenstellen sind - so habe ich das gesagt -, werden wir gezwungen<br />

sein, Angestelltenstellen in Be<strong>am</strong>tenstellen umzuwandeln, d<strong>am</strong>it wir gut ausgebildete<br />

Leute, die heute nach Baden-Württemberg, Bayern, Nie<strong>der</strong>sachsen o<strong>der</strong> Schleswig-

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