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Protokoll der 47. Sitzung des Ausschusses für Inners am 24.10.2013

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Landtag Brandenburg P-AI 5/47 - 1 S. 22<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Inneres <strong>24.10.2013</strong><br />

<strong>47.</strong> <strong>Sitzung</strong> (öffentlich) Stenografischer Dienst/he-we<br />

gehobener Dienst und 65 höherer Dienst. Dann hat man das - wie man neudeutsch<br />

so schön sagt - evaluiert und im Ergebnis <strong>des</strong>sen beschlossen, das Eintrittsalter <strong>für</strong><br />

den mittleren und den gehobenen Dienst einheitlich auf 62 anzuheben und es im höheren<br />

Dienst um ein Jahr auf 64 zu reduzieren. Der Bund und die Mehrzahl <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />

haben mit einigen wenigen Ausnahmen die Regelung, generell um zwei Jahre zu<br />

erhöhen.<br />

Was aber bedeutet <strong>der</strong> Brandenburger Son<strong>der</strong>weg außerdem? Da will ich einmal mit<br />

<strong>der</strong> Differenzierung zwischen mittlerem und gehobenem Dienst beginnen. Der Polizeiberuf<br />

ist ein Beför<strong>der</strong>ungsberuf: Man fängt im Bereich Streifenbe<strong>am</strong>ter, Wach- und<br />

Wechseldienst und Sachbearbeiter in <strong>der</strong> Kriminalpolizei mit A7 an und kann im<br />

günstigsten Fall bis A11 - über fünf Stufen - beför<strong>der</strong>t werden, wenn die gefor<strong>der</strong>te<br />

Leistung erbracht wird, die Voraussetzungen erfüllt sind und die För<strong>der</strong>mittel zur Verfügung<br />

stehen. Der Be<strong>am</strong>te von A7 bis A9 im mittleren Dienst kann sich seine<br />

Schichtzeiten nicht anrechnen; <strong>der</strong> Be<strong>am</strong>te im gehobenen Dienst, <strong>der</strong> mit ihm im<br />

Streifenwagen sitzt, kann sich die Schichtzeiten anrechnen. Versuchen Sie einmal,<br />

einem Kollegen das zu erklären - das schaffen Sie nicht.<br />

Die zweite Frage: Wenn ich im mittleren Dienst bin und mich dem Aufstiegslehrgang<br />

stellen, also nicht mit Handauflegen aufsteigen möchte - übrigens, Herr Knöll, Sie<br />

haben vergessen, die sprungbeför<strong>der</strong>ten Kollegen zu erwähnen, die von westlich <strong>der</strong><br />

Elbe zu uns gekommen und dann wie<strong>der</strong> zurückgegangen sind -, muss ich mir klarwerden,<br />

dass das automatisch heißt, dass ich zwei Jahre länger arbeiten muss. Auch<br />

das können Sie dem Kollegen nicht erklären. Gerade Lebensältere sagen: Das tue<br />

ich mir nicht mehr an. Warum soll ich zwei Jahre länger arbeiten gehen? - Auch das<br />

ist ein Problem.<br />

Ein weiteres ist, dass die Zeiten im Bereich <strong>der</strong> Bereitschaftspolizei nicht angerechnet<br />

werden. Die Kolleginnen und Kollegen <strong>der</strong> Bereitschaftspolizei werden ganz beson<strong>der</strong>s<br />

zurzeit im Bereich <strong>der</strong> Grenzkriminalität eingesetzt, wo sie fast nur Nachtschichten<br />

machen; diese Zeit wird ihnen jedoch nicht angerechnet - auch das können<br />

wir unseren Kolleginnen und Kollegen nur schwer vermitteln. Ich bin davon überzeugt,<br />

dass Brandenburg mit dieser Ungleichbehandlung eine große Angriffsfläche<br />

<strong>für</strong> Klageverfahren von Betroffenen bietet.<br />

Ein weiterer Punkt kommt hinzu: Es wird nicht nur zwischen den Laufbahngruppen -<br />

Bereitschaftspolizei und an<strong>der</strong>en Gruppen -, son<strong>der</strong>n auch innerhalb <strong>der</strong> Gruppen<br />

differenziert. Beispielsweise kann man im Kriminaldauerdienst Zeiten anrechnen lassen,<br />

ein normaler Kriminalbe<strong>am</strong>ter in <strong>der</strong> Kriminalinspektion kann das jedoch nicht.<br />

Der macht aber Dienst zu ungünstigen Zeiten, und dieser Dienst ist teilweise gesundheitsgefährden<strong>der</strong><br />

als regelmäßiger Schichtdienst. An den regelmäßigen<br />

Schichtdienst gewöhnt sich mein Körper im günstigsten Fall irgendwann; bei Dienst<br />

zu ungünstigen Zeiten kann ich je<strong>der</strong>zeit gerufen werden, und dieser Dienst ist sehr<br />

unregelmäßig. Wenn gesagt wird, Schichtdienst wird angerechnet - Wechselschichtdienst,<br />

Spezialeinsatzkommando (SEK), Mobile Einsatzkommando (MEK) und Personenschutz<br />

-, ist das eine Differenzierung und eine Ungleichbehandlung im Bereich<br />

<strong>des</strong> ges<strong>am</strong>ten Polizeivollzugsdienstes. Die Liste <strong>der</strong> Beispiele ließe sich endlos fortsetzen<br />

- so viel Zeit habe ich hier jedoch nicht. Wir versuchen, das immer wie<strong>der</strong> mit

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