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Protokoll der 47. Sitzung des Ausschusses für Inners am 24.10.2013

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Landtag Brandenburg P-AI 5/47 - 1 S. 26<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Inneres <strong>24.10.2013</strong><br />

<strong>47.</strong> <strong>Sitzung</strong> (öffentlich) Stenografischer Dienst/he-we<br />

Eine solche Ungleichbehandlung zwischen mittlerem und gehobenem Dienst ist -<br />

sagt <strong>der</strong> Gesetzgeber - durchaus anwendbar, wenn die Dienstaufgaben, die den Be<strong>am</strong>ten<br />

<strong>des</strong> mittleren Dienstes zugewiesen sind, tatsächlich physisch und psychisch<br />

anstrengen<strong>der</strong> und kräfteverschleißen<strong>der</strong> sind als die <strong>des</strong> gehobenen Dienstes. Ich<br />

kann Ihnen aus Sicht <strong>der</strong> Praxis mitteilen, dass das nicht <strong>der</strong> Fall ist. Die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Be<strong>am</strong>ten <strong>des</strong> mittleren und <strong>des</strong> gehobenen Dienstes sind nahezu identisch.<br />

Das Bun<strong>des</strong>verwaltungsgericht hat 2007 in einem Urteil klar und deutlich gesagt,<br />

dass eine <strong>der</strong>artige Regelung verfassungsfeindlich ist. Die tatsächlichen Gegebenheiten<br />

sprechen in<strong>des</strong> da<strong>für</strong>, dass die Belastungen gleich verteilt sind. Wir können<br />

den Kollegen nicht vermitteln, warum ein Be<strong>am</strong>ter im mittleren Dienst, <strong>der</strong> im<br />

Dienstzimmer vis-a-vis zu einem Be<strong>am</strong>ten im gehobenen Dienst arbeitet - also die<br />

gleiche Tätigkeit verrichtet -, zwei Jahre früher in Rente geht. Aus Sicht <strong>des</strong> BDK ist<br />

<strong>der</strong> vorliegende Beschluss insges<strong>am</strong>t nicht schlüssig, wi<strong>der</strong>spricht außerdem den<br />

grundgesetzlichen Anfor<strong>der</strong>ungen und ist von daher in Gänze abzulehnen. - Vielen<br />

Dank.<br />

Vorsitzende:<br />

Vielen Dank an die Anzuhörenden. - Nun sind Sie an <strong>der</strong> Reihe, liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen. - Sie haben das Wort, Herr Goetz.<br />

Abgeordneter Goetz (FDP):<br />

Ich habe eine Frage an alle drei Anzuhörenden. Herr Schuster, Sie haben dargelegt,<br />

dass eine Anhebung <strong>des</strong> Pensionsalters keine Pensionskürzung sei, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />

eine Erhöhung. Ich würde differenzieren und bitte um eine Beantwortung durch<br />

alle drei, ob da vielleicht schon einmal nachgerechnet worden ist, worauf sich eine<br />

Anhebung wirklich auswirkt. Denn wenn man zwei Jahre später in den Ruhestand<br />

geht, hat man knapp gerundet 3,6 % mehr, aber man erhält die Pension eben auch<br />

zwei Jahre später. Ich habe es einmal <strong>für</strong> mich ausgerechnet: Auch wenn ich 2020 in<br />

den Ruhestand gehe, habe ich 53,7 %, 2022 habe ich 57,3 %, also dreieinhalb o<strong>der</strong><br />

vier Prozent mehr, aber das ist dann auch zwei Jahre später. Das heißt, ich brauche<br />

eigentlich über 20 Jahre, bis Mehrkosten entstehen. Wenn Sie sagen, Sie wollen 100<br />

Jahre alt werden - schön -, dann ist das mit Sicherheit <strong>am</strong> Ende teurer, aber haben<br />

Sie einmal gerechnet, wie es sich <strong>für</strong> das Land auswirken würde, d<strong>am</strong>it wir in <strong>der</strong> Argumentation<br />

klarer werden? - Das ist die erste Frage.<br />

Die zweite Frage betrifft die Flexibilisierung: Sie wissen, soweit wir uns schon unterhalten<br />

haben, dass wir als FDP stark da<strong>für</strong> sind, zur Flexibilisierung zu kommen. Ich<br />

höre immer das Gegenargument, dass ein Problem entstünde, wenn Be<strong>am</strong>te nach<br />

Vollendung <strong>des</strong> 60. o<strong>der</strong> 62. Lebensjahres weiter arbeiten wollen, <strong>der</strong> Dienstherr<br />

aber nicht einverstanden ist. Ich wüsste gern Ihre Meinung dazu. In meinen Augen ist<br />

es die zweite Voraussetzung, dass also nicht nur <strong>der</strong> Be<strong>am</strong>te selbst entscheidet,<br />

son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Bedarf da ist. Wie geht man mit denen um, die gern weitermachen<br />

wollen, die <strong>der</strong> Dienstherr aber nicht weiter haben will? Haben wir dann Konkurrentenklagen<br />

in Massen zu erwarten? Welche Ideen haben Sie, d<strong>am</strong>it umzugehen?

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