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Steckbrief zur Fahndung nach einem tatverdächtigen ... - Ivitra

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alle ein Treuegelöbnis ablegen, mit dem sie beschworen, <strong>nach</strong> dem Ableben<br />

des jetzigen Herrschers ihn als ihren Herrn und Kaiser anzuerkennen. Der<br />

Schwur wurde geleistet, und das bedeutete, daß von da an der neue<br />

Kronprinz Tirant den Titel trug: Cäsar des Griechischen Reiches. Jene<br />

kaiserliche Proklamation aber, mit der dies öffentlich angeordnet wurde,<br />

hatte folgenden Wortlaut.<br />

KAPITEL CDLIII<br />

Der Aufruf, den der Kaiser erließ, <strong>nach</strong>dem er seine Tochter Karmesina mit Tirant verlobt<br />

hatte<br />

erkt jetzt auf und vernehmt, was euch kund und zu wissen getan<br />

wird von seiten Seiner geweihten Majestät, unseres Herrn Kaiser!<br />

Allen Untertanen der kaiserlichen Krone sind ja die großen<br />

Rittertaten und denkwürdigen Leistungen des mutigen Feldherrn<br />

und unermüdlichen Ritters Tirant lo Blanc vom Salzfelsen<br />

bekannt, durch den das ganze Griechische Reich nicht nur Unterstützung,<br />

Hilfe, Freundschaftsdienst, ständigen Schutz und Beistand erhalten hat,<br />

sondern dem es überdies seine Befreiung zu verdanken hat, die Entledigung<br />

von jeglichem Joch, von der stets vor Augen stehenden Gefahr und der<br />

Drohung scheinbar unausweichlicher Versklavung. Ihm ist es außerdem zu<br />

danken, daß das Ansehen der Krone gemehrt und erhöht wurde, daß sie<br />

erneut zu Ehren kam, zu Ruhe, Frieden, Wohlstand, Fülle und schließlich gar<br />

zu unermeßlicher Freude und zum langersehnten glorreichen Glück.<br />

Eingedenk all dieser Dinge, die er zu Ehren Gottes und zum höchsten<br />

Nutzen der kaiserlichen Hoheit vollbracht hat, und erwägend, welch<br />

ungeheure, unvergleichliche Mühen und Anstrengungen des Leibes und der<br />

Seele hierfür erforderlich waren und daß tatkräftige Tugenderweise nicht<br />

ohne gebührende Belohnung bleiben sollten, hatte die kaiserliche Güte in<br />

herrscherlicher Freizügigkeit beschlossen, schon zu Lebzeiten auf den Thron<br />

zu verzichten zugunsten des obgenann-<br />

382<br />

ten berühmten Feldhauptmanns und ihm das Reich sowie alle gebührenden<br />

Herrschaftsrechte zu übertragen, also einen Machtwechsel zu<br />

vollziehen, den die Erscheinung dieses großmütigen Ritters und seine<br />

scharfsinnige, listenreiche Kriegskunst nahelegten. Derselbe war jedoch<br />

nicht willens, das gütige Angebot des Herrn Kaiser anzunehmen; aus<br />

Ehrfurcht vor dem hohen Alter und der Würde des großen Herrschers hat<br />

er erklärt, daß er nur bereit sei, einmal die Nachfolge anzutreten; denn wie<br />

ihr wißt, glücksgesegnete Leute unserer Lande, ist die durchlauchtigste und<br />

allerchristlichste Prinzessin inzwischen mit ihm vermählt, mit diesem<br />

Mann, der das feste Fundament all unserer Hoffnung auf eine gedeihliche<br />

Zukunft ist. Und deshalb hat unser großer Herr Kaiser beschlossen und<br />

hiermit kundgetan, als Befehl an die Allgemeinheit und als Ermahnung an<br />

jeden einzelnen, daß ihr von nun an den hochedlen Kronprinzen und<br />

hervorragenden Kapitan Tirant als würdigen Thronfolger und Cäsar des<br />

Imperiums zu achten und zu ehren habt, als denjenigen, der die Krone<br />

tragen wird, sobald die alte Hoheit das Zeitliche gesegnet hat. Und weil<br />

dieselbe in ihrer hocherhabenen Majestät nicht daran zweifelt, daß ihr euch<br />

hierüber freut und Gott dafür ewiglich loben und dankbar preisen werdet,<br />

lassen wir diesen Beschluß durch öffentliches Ausrufen jedermann<br />

kundtun, damit niemand sich auf Unwissenheit berufen kann und später<br />

behauptet, man habe es euch nicht bekanntgegeben.«<br />

Die Antwort der Leute auf diese Bekanntmachung war ein einstimmiger<br />

Freudenschrei: »Hoch lebe die himmlische Engelsgüte des Kaisers! Und<br />

hoch lebe der neue Cäsar des Griechischen Reiches! Ihm sei Ehre, Ruhm<br />

und dauerhaftes Glück geschenkt!«

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