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Steckbrief zur Fahndung nach einem tatverdächtigen ... - Ivitra

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KAPITEL C b<br />

Wie die Rhodosfahrer<br />

<strong>nach</strong> mancherlei Gefahren auf Sizilien landeten<br />

und sich dort ein Handel entspann<br />

zum Zwecke einer ehelichen Verbindung<br />

des französischen Infanten<br />

mit der Tochter des Inselkönigs<br />

achdem das Schiff ausgelaufen war und sich bereits zweihundert<br />

Meilen draußen auf hoher See befand, kam der blinde Passagier<br />

ans Licht: Philipp stellte sich Tirant. Der fiel aus allen Wolken, als<br />

er gewahrte, welche Konterbande er an Bord hatte. Da man aber<br />

mitten im Ozean dahinsegelte, blieb nichts anderes übrig, als den Kurs<br />

beizubehalten, also weiter gen Portugal zu steuern. Als ersten Hafen lief man<br />

Lissabon an. Sobald der portugiesische König erfuhr, daß Philipp, ein Sohn<br />

des Königs von Frankreich, auf jenem Schiff gekommen sei, schickte er einen<br />

Ritter zu ihm und ließ liebenswürdig anfragen, ob es ihm nicht belieben<br />

würde, an Land zu kommen, denn er habe das Wellengeschaukel sicherlich<br />

satt. Und Philipp ließ ihm antworten, daß er sich sehr freue über diese<br />

herzliche Einladung. Tirant und Philipp legten prächtige Gewänder an und<br />

verließen, begleitet von vielen, gleichfalls fein herausgeputzten Rittern und<br />

Edelleuten, die Tirant mit auf die Reise genommen hatte, das Schiff, um das<br />

Schloß aufzusuchen. Als der König den französischen Prinzen erblickte,<br />

umarmte er ihn und erwies ihm viel Ehre, ebenso allen anderen Gästen. Und<br />

sie verweilten zehn Tage am Hof des Königs.<br />

Als sie dann weiterreisen wollten, ließ der König ihr Schiff aufs beste<br />

ausstatten und sorgte dafür, daß sie alles, was sie brauchten, in Hülle und<br />

Fülle geschenkt bekamen. Noch ehe sie wieder in See stachen, beauftragte<br />

Tirant einen seiner Edelleute, <strong>zur</strong>ück<strong>zur</strong>eisen zum König von Frankreich und<br />

ihm einen Brief zu übergeben, in dem er ihm mitteilte, auf welcher Reise sein<br />

Sohn sich in Wahrheit befand. Als der König von Frankreich die Nachricht<br />

erhielt, in welch guter Gesellschaft sein Sohn in die Ferne fuhr, war er<br />

hocherfreut; besonders erfreut und erleichtert aber war die Königin, <strong>nach</strong>dem<br />

sie so lange<br />

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