01.09.2013 Aufrufe

Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH

Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH

Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Reziprozität <strong>oder</strong> ob die AkteurInnen wirklich miteinander sprechen<br />

Redebeitrag bzw. Post, indem an eine zuvor geäusserte Aussage angeknüpft wird, (b)<br />

durch eine argumentative Bezugnahme <strong>oder</strong> (c) durch einen Bezug auf den Autor bspw.<br />

durch eine direkte Anrede eines Gesprächspartners. Diese Art der Operationalisierung ist<br />

an das Empfinden der ZuhörerInnen und ZuschauerInnen angelehnt. Während Diskussionssendungen<br />

und Interviews live verfolgt werden, besteht allenfalls ansatzweise die Möglichkeit,<br />

die qualitativen Unterschiede der Bezugnahme als solche zu erfassen. 123<br />

Klassische Medien und Online-Foren<br />

Als Erstes interessiert, ob sich auf der Ebene der Mediengattungen Unterschiede hinsichtlich<br />

des Masses an Reziprozität ausmachen lassen.<br />

prozentuale Häufigkeit<br />

90.00<br />

80.00<br />

70.00<br />

60.00<br />

50.00<br />

40.00<br />

30.00<br />

20.00<br />

10.00<br />

0.00<br />

Klassisch Online<br />

n = 3761 n = 1985<br />

Grafik 21: Reziprozität nach Mediengattung<br />

Bezugnahme<br />

keine Bezugnahme<br />

n = 2574<br />

Erwartungsgemäss ist der Anteil an Redebeiträgen bzw. Posts, in denen ein Bezug zu einem<br />

vorgängigen Beitrag hergestellt wird relativ hoch, da – wie bereits erwähnt – sowohl<br />

oberflächliche, also rein sprachliche und inhaltliche als auch argumentative Bezugnahmen<br />

als solche gewertet wurden (79.9% der Redebeiträge, 81.9% der Posts).<br />

Interessanterweise ist das Kommunikationsverhalten in Radio und Fernsehen und im Internet<br />

sehr ähnlich, wie in oben stehender Grafik ersichtlich ist. Es ist somit praktisch kein<br />

Unterschied zwischen mündlicher und schriftlicher Kommunikation festzustellen. Diese<br />

Resultat bestätigt die Annahme, dass nicht so sehr die Art der Ausdrucksweise, also die<br />

Schriftlichkeit <strong>oder</strong> Mündlichkeit, Einfluss auf die Reziprozität hat, als vielmehr die Spontaneität<br />

der Sprache.<br />

Bei den klassischen Medien interessiert in erster Linie, ob sich ein Unterschied zwischen<br />

der Gesprächsleitung und den Teilnehmenden feststellen lässt.<br />

123 Für die Bestimmung der Bezugnahme wurden nur noch die themenrelevanten Redebeiträge berücksich-<br />

tigt. Vgl. dazu Kapitel 7.1.<br />

105

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!