Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH
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Kommunikativer Respekt <strong>oder</strong> wie höflich die AkteurInnen miteinander sprechen<br />
ben. Folglich können die versuchten Unterbrechungen als Aktivität gewertet werden, die<br />
den kommunikativen Respekt unterminiert.<br />
Klassische Medien: M<strong>oder</strong>ation und Gesprächsteilnehmende<br />
Um eine Aussage über das Gesprächsklima machen zu können, muss die Anzahl der versuchten<br />
Unterbrechungen in Relation zu den übrigen Gesprächsaktivitäten gesetzt werden.<br />
Unten stehender Grafik kann einerseits entnommen werden, welche Akteursgruppe wie<br />
viel spricht, andererseits wie oft sie versuchen, das Rederecht zu übernehmen bzw. durch<br />
Zwischenrufe dem/r GesprächspartnerIn ins Wort fallen.<br />
absolute Häufigkeit<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
M<strong>oder</strong>ation Teilnehmende<br />
Grafik 51: Gesprächsaktivitäten nach M<strong>oder</strong>ation und Teilnehmenden<br />
realisierte Redebeiträge<br />
"versuchte" Unterbrechungen<br />
In Radio und Fernsehen findet insgesamt in 24.2% aller Redebeiträge eine versuchte Unterbrechung<br />
statt. Dabei kann festgestellt werden, dass die Teilnehmenden häufiger versuchen,<br />
dem Gegenüber das Rederecht streitig zu machen bzw. Kommentare zum Gesagten<br />
abgeben als die M<strong>oder</strong>ation (31.5% bzw. 13.9% aller Redebeiträge). Dieses Resultat kann<br />
durch die privilegierte Stellung des/r M<strong>oder</strong>atorIn im Diskurs erklärt werden: Versucht die<br />
M<strong>oder</strong>ation einen Gesprächsschritt zu übernehmen, gelingt ihr dies häufiger als den Teilnehmenden.<br />
Klassische Medien: Radio und Fernsehen<br />
An dieser Stelle interessiert, ob die Mediengattungen Einfluss auf das Gesprächsklima haben.<br />
Im Radio findet in 19.3%, im Fernsehen in 28.1% aller Redebeiträge eine versuchte<br />
Unterbrechung statt. Das bedeutet, dass in den dialogischen Fernsehformaten häufiger ein<br />
Streit um das Rederecht erfolgt als im Radio, in dem der Diskurs kooperativer verläuft.<br />
Erneut kann eine deutliche Differenz zwischen M<strong>oder</strong>ation und Teilnehmenden festgestellt<br />
werden. Unten stehender Grafik kann entnommen werden, welche Akteursgruppe in welcher<br />
Gattung wie viel spricht und wie oft versucht wird, dem Gegenüber das Rederecht<br />
abzunehmen.<br />
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