Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH
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Thematisierung von Geltungsansprüchen <strong>oder</strong> wie begründet und worüber die AkteurInnen sprechen<br />
Foren verstärkt Themen aufgegriffen werden, die in den klassischen Medien nicht im Vordergrund<br />
stehen bzw. nicht behandelt werden. In der folgenden Grafik können die Bandbreite<br />
und die Intensität der diskutierten Themen in den beiden Mediengattungen abgelesen<br />
werden.<br />
prozentuale Häufigkeit<br />
30.00<br />
25.00<br />
20.00<br />
15.00<br />
10.00<br />
5.00<br />
0.00<br />
Internationale Beziehungen<br />
Bilaterale Abkommen<br />
EU-Beitritt<br />
Staatswesen<br />
Wirtschaft<br />
Sicherheit<br />
Kontrollen Grenze<br />
Int. Z'arbeit Strafverfolgung<br />
Überwachungsstaat<br />
Asylpolitik, -wesen<br />
Waffengesetz<br />
Bankgeheimnis<br />
Abstimmungskampf<br />
Glaubwürdigkeit<br />
Stimmung Bevölkerung<br />
Anderes Thema<br />
Themenfremd<br />
Internationale Beziehungen<br />
Bilaterale Abkommen<br />
EU-Beitritt<br />
Wirtschaft<br />
Arbeitsmarkt, -losigkeit<br />
Arbeitnehmerschutz<br />
Ein-, Auswanderung<br />
Sozialversicherung<br />
Abstimmungskampf<br />
Glaubwürdigkeit<br />
Stimmung Bevölkerung<br />
Anderes Thema<br />
Themenfremd<br />
Schengen/Dublin Personenfreizügigkeit<br />
Klassisch (n=5233) Online (n=4827)<br />
Grafik 44: Themenspektren nach Mediengattung (inklusive Themen, die nicht im Zusammenhang mit<br />
den Abstimmungsvorlagen stehen)<br />
Oben stehende Grafik verdeutlicht erneut, dass ein hoher Anteil der diskutierten Themen in<br />
den Online-Foren gar nicht im Zusammenhang mit dem jeweiligen Abstimmungsvorlagen<br />
steht (22.4% und 19.7%).<br />
Der Anteil an Themen, die im Zusammenhang mit den Abkommen stehen, aber nicht a<br />
priori als Diskussionsgegenstand erwartet wurden, ist in den Online-Foren höher (12.0%<br />
für die erste bzw. 8.2% für die zweite Abstimmung vs. 4.3% bzw. 6.1% in den klassischen<br />
Medien). Dieser Unterschied tritt noch deutlicher hervor, wenn nur die themenrelevanten<br />
Geltungsansprüche berücksichtigt werden: Bei der ersten Abstimmung wurden in den Foren<br />
zu 15.5% nicht erwartete Themen diskutiert (gegenüber 4.5% in den klassischen Medien),<br />
beim Abkommen über die Erweiterung der Personenfreizügigkeit beträgt dieser Anteil<br />
10.2% (gegenüber 6.2% in Fernsehen und Radio). Dieses Ergebnis lässt darauf schliessen,<br />
dass die Inklusivität der Argumente in den Online-Foren ausgeprägter ist.<br />
Bei den zu erwartenden Themen sind die Schwerpunktsetzungen in den klassischen Medien<br />
und den Online-Foren – anders als angenommen – sehr ähnlich. Berücksichtigt man<br />
nur die themenrelevanten Geltungsansprüche zeigt sich, dass einzelne Themen wie die<br />
Kontrollen an der Grenze <strong>oder</strong> Fragen des Arbeitnehmerschutzes in den klassischen Medien<br />
stärker akzentuiert werden als im Internet (+ 2.8% bzw. + 14.0%). Die Stimmung in<br />
der Bevölkerung – die als Thema bei beiden Abstimmungen codiert wurde – ist ebenfalls<br />
etwas öfters Gesprächsgegenstand als in den Online-Foren, in denen „die Bevölkerung“<br />
selber die thematische Ausrichtung des Diskurses bestimmt (erste Abstimmung + 1.3%,<br />
zweite Abstimmung 1.7%). Demgegenüber ist die Diskussion über wirtschaftliche Themen<br />
(+1.8% bzw. 5.4%) und über den Abstimmungskampf (+ 4.0% bzw. 1.7%) in den Online-<br />
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