Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH
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Zwischenfazit: la structure fait la musique<br />
Fernsehanbieter realisierten beide mehrheitlich Debatten. Abschliessend lässt sich deshalb<br />
feststellen, dass die dialogischen Formate unterschiedlich ausgestaltet werden. In der<br />
Deutschschweiz werden in erster Linie Diskussionssendungen produziert, in der Romandie<br />
mehrheitlich Interviews, obwohl das Verhältnis zwischen den <strong>Dialog</strong>formaten insgesamt<br />
ausgeglichener gestaltet wird als in der deutschsprachigen Schweiz. Die öffentlichen Anbieter<br />
versuchen beide Gesprächsformen anzubieten. Das öffentliche Radio produzierte<br />
mehrheitlich Interviews, das öffentliche Fernsehen in erster Linie Debatten. Die Privaten<br />
Radio- und Fernsehanbieter setzten dagegen eindeutig auf Debatten.<br />
Die Sendungen der traditionellen elektronischen Medien sind bezüglich der Sendedauer<br />
sehr heterogen. Insgesamt wurden rund 24.3 Stunden Sendezeit analysiert. Wiederum lässt<br />
sich für die beiden Sprachregionen eine unterschiedliche Programmstruktur für dialogische<br />
Radio- und Fernsehformate feststellen: In der Deutschschweiz werden halb so viele dialogische<br />
Formate ausgestrahlt wie in der Romandie. Dabei handelt es sich vor allem um eigenständige<br />
Sendungen, nur zwei davon sind klar identifizierbare dialogische Teilsequenzen.<br />
Des Weiteren gibt es praktisch keine Interviews. Das Hauptgewicht liegt auf tendenziell<br />
längeren Diskussionssendungen. In der Westschweiz dagegen werden etwas mehr<br />
Interviews als Debatten gesendet. Auffällig ist, dass – vor allem bei RSR1 – häufig kurze<br />
dialogische Teilsequenzen in das Programm aufgenommen werden. Interessanterweise<br />
stammen zwar doppelt so viele der untersuchten Sendungen aus der Westschweiz wie aus<br />
der deutschsprachigen Schweiz, diese benötigen aber lediglich 1.2-mal soviel Sendezeit.<br />
Hiermit lässt sich festhalten, dass das Format respektive die Sendedauer die Kommunikation<br />
prägt. Bei den kürzeren Sendungen von unter 10 Minuten handelt es sich in über vier<br />
Fünftel um Interviews. In kurzen Sendungen ist es jedoch schwieriger, eine Auseinandersetzung<br />
um Positionen und Argumente zu führen. Im Gegenzug kommen in längeren Sendungen<br />
eher mehr Personen zu Wort, was wiederum Auswirkung auf die Dauer der Redezeit<br />
hat. Aufgrund der untersuchten Sendungen zeigen sich des Weiteren deutliche Unterschiede<br />
zwischen den öffentlichen und privaten Anbieter. Bei den Privaten dauern knapp<br />
drei Fünftel aller untersuchten Sendungen zwischen zwanzig und dreissig Minuten. Die<br />
öffentlichen Anbieter dagegen legen das Hauptgewicht auf Sendungen unter zehn Minuten,<br />
das trifft auf über die Hälfte der Sendungen zu. Allerdings integrierten die öffentlichen<br />
auch eine beträchtliche Anzahl an Sendungen, deren Dauer eine Stunde überstieg (ein<br />
Fünftel). Die Sendungen der privaten Anbieter überschreiten eine Dauer von maximal einer<br />
Stunde hingegen gar nicht. Dies spricht wiederum für eine grössere Bedeutung dialogischer<br />
Formate bei den öffentlichen Sendern. Ausserdem lässt sich festhalten, dass die Sendedauer<br />
nicht gattungsspezifisch ist.<br />
Die untersuchten Online-Foren weisen hinsichtlich ihres Umfangs signifikante Unterschiede<br />
auf. Die Aufstellung hat gezeigt, dass der Umfang der Foren weder gattungsspezifisch<br />
ist, noch zwingend mit der Marktstellung der Anbieter zusammenhängt. Ebenso ist<br />
die Sprachregion kein bestimmendes Merkmal für die Grösse der Foren. Auch besteht zwischen<br />
der Dauer, wie lange ein Forum aufgeschaltet ist, und dessen Nutzung kein zwingender<br />
Zusammenhang. Allerdings lassen sich andere bestimmende Faktoren ausmachen.<br />
Der Zugang zum Forum, d.h. die Registrierung und Identifikation der UserInnen hat einen<br />
Einfluss auf die Beteiligung an der Diskussion. Eine schwache Zugangskontrolle führt zu<br />
vielen UserInnen und vielen Posts – was allerdings noch nichts über die Qualität der Diskussion<br />
aussagt. Ausserdem haben die strukturellen Vorgaben der Foren Einfluss auf die<br />
Diskussion. Sie können eine Diskussion begünstigen <strong>oder</strong> erschweren. Die Antwortmöglichkeit,<br />
die Strukturierung der Diskussion mittels Threads und eine Navigation, mit deren<br />
Hilfe einzelne Beiträge einfach gefunden werden können, unterstützen eine wechselseitige<br />
Diskussion zumindest oberflächlich betrachtet und fördern eine rege Beteiligung. Rein<br />
chronologisch aufgebaute Foren, die keine Antwortmöglichkeit, keine Baumstruktur und<br />
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