Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH
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Inklusivität <strong>oder</strong> wer überhaupt zu Wort kommt<br />
peripherienahe AkteurInnen können in der Westschweiz hingegen mehr Redebeiträge lancieren<br />
als in der Deutschschweiz (10.1% vs. 7.5%). Was die Redezeit betrifft, so kommen<br />
die peripheren und peripherienahen AkteurInnen in der Romandie auch länger zu Wort<br />
(15.0% der Redezeit) als in der Deutschschweiz (10.1%). VertreterInnen der Politik und<br />
Verwaltung (Zentrum) kommen in der Romandie rund zehnmal länger zu Wort als die<br />
BürgerInnen (Peripherie), in der Deutschschweiz rund 15-mal.<br />
Kurzzusammenfassung: Bezüglich des Vergleichs zwischen den Anbietern kann festgehalten<br />
werden, dass die öffentlichen Sendungen hinsichtlich aller untersuchten Grössen (Akteursgruppe,<br />
Redebeiträge, Redezeit) in Bezug auf die Inklusivität der AkteurInnen und<br />
ihrer Gesprächsbeteiligung eine bessere Ausgewogenheit aufweisen als die privaten. Allerdings<br />
gilt für beide Anbieter, dass die Peripherie im Vergleich zum Zentrum insgesamt<br />
deutlich unterrepräsentiert ist. Gleiches gilt auch für die Unterscheidung zwischen den<br />
Mediengattungen Fernsehen und Radio. Im Radio sind die peripheren AkteurInnen zwar<br />
personell stärker vertreten als im Fernsehen, sie kommen jedoch nur geringfügig öfter und<br />
gar weniger lang zu Wort als im Fernsehen. Die peripheren AkteurInnen sind zusammen<br />
mit den peripherienahen AkteurInnen in Bezug auf die untersuchten Grössen im Fernsehen<br />
etwas stärker am Diskurs beteiligt als im Radio. Ein wesentlicher Unterschied zwischen<br />
den Sprachregionen liegt im Konzept der M<strong>oder</strong>ation. In der Romandie werden etwas<br />
mehr als ein Viertel der Sendungen von zwei M<strong>oder</strong>atorInnen bestritten. Die Inklusivität<br />
auf der Achse „Zentrum – Peripherie“ weist ebenfalls Unterschiede auf: So kommt der<br />
Peripherie in den klassischen Medien der Romandie eine grössere Bedeutung zu als in der<br />
Westschweiz. Dieses Ergebnis lässt auf sprachregionale Unterschiede schliessen, zumal es<br />
sich nicht auf die in der Westschweiz dominierende Mediengattung Radio zurückführen<br />
lässt, in der die peripheren zusammen mit den peripherienahen AkteurInnen weniger Redebeiträge<br />
lancieren und weniger Redezeit zur Verfügung haben als im Fernsehen.<br />
5.3 Gesprächsanteile der AkteurInnen anhand ihrer Position zur Abstimmungsvorlage<br />
Wie eingangs erläutert, ist es für den Prozess der politischen Meinungs- und Willensbildung<br />
wichtig, dass alle Betroffenen am Diskurs teilhaben können, damit eine möglichst<br />
umfassende politische Information gewährleistet werden kann bzw. ein möglicher Konsens<br />
breit abgestützt wird. In den vorangegangenen Abschnitten wurde die Inklusivität entlang<br />
der Achse „Zentrum – Peripherie“ untersucht, da die verschiedenen Akteursgruppen potentiell<br />
eine unterschiedliche Sichtweise auf den Sachverhalt einbringen. Bei einer Abstimmung<br />
handelt es sich aber immer auch um eine politische Entscheidungsmöglichkeit – bei<br />
den Vorlagen zum Abkommen zu Schengen und Dublin bzw. zum Abkommen über die<br />
Ausdehnung der Personenfreizügigkeit handelt es sich um die Entscheidung, ob die entsprechenden<br />
bilateralen Verträge mit der EU von der Schweiz unterzeichnet werden sollten<br />
<strong>oder</strong> nicht. Für die StimmbürgerInnen bestehen bei einer Abstimmung die Möglichkeiten<br />
Ja zu stimmen, Nein zu stimmen, sich der Stimme zu enthalten <strong>oder</strong> nicht abzustimmen.<br />
Dementsprechend treten die AkteurInnen in den untersuchten dialogischen Formaten entweder<br />
als BefürworterInnen bzw. GegnerInnen der Vorlage auf <strong>oder</strong> sie sind keiner dieser<br />
Positionen zuordenbar, weil sie sich noch nicht entschieden haben <strong>oder</strong> ihre politische Entscheidung<br />
nicht bekannt geben möchten. Die Medien haben die Aufgabe, die verschiedenen<br />
Positionen ausgeglichen darzustellen.<br />
Klassische Medien und Online Foren<br />
Über das gesamte Untersuchungsmaterial hinweg sind die BefürworterInnen mit 36.0%,<br />
die GegnerInnen mit 31.2% und jene AkteurInnen, deren Einstellung zur Vorlage nicht<br />
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