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Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH

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Kommunikativer Respekt <strong>oder</strong> wie höflich die AkteurInnen miteinander sprechen<br />

prozentuale Häufigkeit<br />

80.00<br />

70.00<br />

60.00<br />

50.00<br />

40.00<br />

30.00<br />

20.00<br />

10.00<br />

0.00<br />

Radio Fernsehen<br />

n = 334 n = 612<br />

lauter reden / weiterreden<br />

Redeteil wiederholen<br />

Unterbrechung selbst thematisieren<br />

Grafik 55: Gegenstrategien zur Behauptung des Rederechts nach Radio und Fernsehen<br />

Aus Grafik 55 wird ersichtlich, dass die Wahl der Gegenstrategie zur Behauptung des Rederechts<br />

in beiden Mediengattungen ähnlich ausfällt. Am häufigsten wird bei einer versuchten<br />

Unterbrechung einfach weiter gesprochen (76.9% im Radio, 71.6% im Fernsehen).<br />

Der betroffene Redeteil wird im Radio in 17.1% wiederholt, im Fernsehen in 19.9%. Die<br />

versuchte Unterbrechung wird im Radio weniger oft explizit thematisiert als im Fernsehen<br />

(6.0% bzw. 8.5%). Diese Ergebnisse unterstützen die bereits getroffene Aussage, dass der<br />

Diskurs im Radio kooperativer verläuft als im Fernsehen. Die beiden stärksten Formen auf<br />

eine Gesprächsschrittbeanspruchung <strong>oder</strong> auf Zwischenrufe zu reagieren machen im Radio<br />

23.1% der Gegenstrategien, im Fernsehen dagegen 28.4% aus.<br />

Klassische Medien: <strong>Dialog</strong>format<br />

Im vorliegenden Kapitel wurden bereits erhebliche Unterschiede zwischen Debatten und<br />

Interviews bezüglich der versuchten Unterbrechung festgestellt. Dabei konnte festgehalten<br />

werden, dass es in Debatten häufiger Streit um das Rederecht gibt als in Interviews. An<br />

dieser Stelle interessiert nun, ob in den beiden <strong>Dialog</strong>formaten dieselben Strategien zur<br />

Behauptung des Rederechts angewendet werden <strong>oder</strong> ob Unterschiede feststellbar sind.<br />

prozentuale Häufigkeit<br />

60.00<br />

50.00<br />

40.00<br />

30.00<br />

20.00<br />

10.00<br />

0.00<br />

lauter reden /<br />

weiterreden<br />

M<strong>oder</strong>ation Teilnehmende<br />

Redeteil wiederholen<br />

Gegenstrategien in Debatten (n = 873)<br />

Unterbrechung<br />

thematisieren<br />

prozentuale Häufigkeit<br />

60.00<br />

50.00<br />

40.00<br />

30.00<br />

20.00<br />

10.00<br />

0.00<br />

lauter reden /<br />

weiterreden<br />

M<strong>oder</strong>ation Teilnehmende<br />

Redeteil wiederholen<br />

Gegenstrategien in Interviews (n = 73)<br />

Unterbrechung<br />

thematisieren<br />

Grafik 56: Gegenstrategien zur Behauptung des Rederechts von M<strong>oder</strong>ation und Teilnehmenden nach<br />

<strong>Dialog</strong>format<br />

Am augenfälligsten ist, dass in den Interviews die versuchte Unterbrechung nie explizit<br />

thematisiert wird, in Debatten dagegen in 8.2%. Dieses Resultat lässt den Schluss zu, dass<br />

die Diskussionen in Interviews respektvoller geführt werden als in Debatten, da die Metakommunikation<br />

ein starkes Indiz für mangelnden kommunikativen Respekt ist. Da der<br />

179

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