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Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH

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Inklusivität <strong>oder</strong> wer überhaupt zu Wort kommt<br />

Nein, die Organisation Solidarité sans Frontières <strong>oder</strong> das syndicat des gardes frontières<br />

et de douaniers als peripherienahe AkteurInnen erfasst. Die Kategorie „Peripherie“ bezeichnet<br />

hingegen Diskursteilnehmende, die keinen erweiterten Personenkreis repräsentieren,<br />

d.h. Einzelpersonen, die sich am Meinungsaustausch primär aus persönlicher Perspektive<br />

beteiligen (vgl. dazu Gerhards 1997: 3; Gerhards et al. 1998: 32f.). „ExpertInnen“ und<br />

„JournalistInnen“ bilden zwei weitere Akteursgruppen, die in der Analyse eine gesonderte<br />

Stellung einnehmen. Zum einen sind sie auf der Achse „Zentrum – Peripherie“ nicht eindeutig<br />

zu verorten. Zum anderen ist zu erwarten, dass Personen wie bspw. UniversitätsprofessorInnen,<br />

die als „ExpertInnen“ zum Diskussionsgegenstand der Abstimmungsvorlagen<br />

eingeladen werden, keine klare Position punkto Abstimmungsempfehlung einnehmen – im<br />

Gegensatz zu den übrigen Teilnehmenden.<br />

Akteursgruppen im Überblick<br />

Über das gesamte Untersuchungsmaterial hinweg, verteilen sich die Anteile der einzelnen<br />

Akteursgruppen wie folgt:<br />

0.7%<br />

7.4%<br />

72.3%<br />

1.1% 12.7% 1.4%<br />

4.4%<br />

Bundesrat Zentrum übrige Zentrumsnah<br />

Peripherienah Peripherie ExpertInnen<br />

Jo urnalistInnen<br />

AkteurInnen gesamt (n = 996)<br />

Grafik 12: Akteursgruppen nach Zugehörigkeit auf der Achse „Zentrum – Peripherie“<br />

Mit 72.3% nehmen die peripheren AkteurInnen auf den ersten Blick ein überraschend hohes<br />

Gewicht ein. Mit gerade mal 13.8% bildet das Zentrum, also PolitikerInnen, RepräsentantInnen<br />

der Verwaltung usw. zusammen mit den VertreterInnen der Regierung die zweitstärkste<br />

Akteursgruppe, gefolgt von den JournalistInnen mit 7.4%. Das Übergewicht der<br />

Peripherie erklärt sich durch die im Vergleich sehr unterschiedliche Struktur der Teilnehmenden<br />

in den klassischen Medien und den Online-Foren. Aus diesem Grund werden sie<br />

im Folgenden gesondert analysiert.<br />

Klassische Medien und Online-Foren<br />

Von den insgesamt 720 AkteurInnen aus der Peripherie beteiligen sich 660 in den Online-<br />

Foren (91.6%) gegenüber 60 Personen (8.3%) in den klassischen Medien. Betrachtet man<br />

die vorkommenden AkteurInnen in der Mediengattung Internet gesondert, kann festgestellt<br />

werden, dass der Diskurs in den Online-Foren fast ausschliesslich zwischen AkteurInnen<br />

aus der Peripherie geführt wird (99.7%). In keinem der untersuchten Online-Foren lassen<br />

die Selbstbeschreibungen der TeilnehmerInnen weitere Rückschlüsse über allfällige repräsentative<br />

Funktionen zu, d.h. die AkteurInnen treten in den Foren fast ausschliesslich als<br />

Privatpersonen auf. Die einzigen Ausnahmen bilden ein Kommunalpolitiker, der sich im<br />

Forum baz.ch in einem einzigen Post als solcher zu erkennen gibt sowie ein Webmaster,<br />

der/die sich in 24heures.ch in eben dieser Funktion einmalig in die Diskussion einschaltet,<br />

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