Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH
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Beschreibung des Datenmaterials<br />
4.3 Dauer, Umfang und Art der dialogischen Formate<br />
Da das Datenmaterial sehr heterogen ist, wird an dieser Stelle bei den traditionellen elektronischen<br />
Medien auf das <strong>Dialog</strong>format und die Dauer der verschiedenen Sendungen eingegangen,<br />
bei den neuen elektronischen Medien interessiert der Umfang der Diskussionsforen.<br />
4.3.1 Klassische Medien<br />
In die Analyse fliessen insgesamt 57 Sendungen der traditionellen elektronischen Medien.<br />
In der Westschweiz wurden im Untersuchungszeitraum doppelt so viele dialogische Formate<br />
ausgestrahlt wie in der Deutschschweiz (38 bzw. 19 Sendungen). Somit gibt es bereits<br />
alleine aufgrund der Anzahl ausgestrahlter Sendungen einen erheblichen Unterschied<br />
zwischen den Landesteilen. Im Folgenden interessiert nun, wie diese Formate ausgestaltet<br />
werden.<br />
<strong>Dialog</strong>format: Debatten und Interviews<br />
Insgesamt wurden innerhalb des Untersuchungszeitraums im Rahmen der beiden Abstimmungen<br />
33 Debatten (57.9%) und 24 Interviews (42.1%) ausgestrahlt. Erneut sind interessante<br />
Unterschiede zwischen den Landesteilen feststellbar: In der Deutschschweiz liegt ein<br />
eindeutiges Gewicht auf Diskussionssendungen: Insgesamt handelt es sich bei 84.2% der<br />
untersuchten dialogischen Formate um Debatten. Nur gerade drei Interviews wurden gesendet<br />
(15.8%). In der Westschweiz ist dieses Verhältnis ausgeglichener: Die Diskussionssendungen<br />
machen einen Anteil von 44.7% aus, Interviews 55.3% (17 bzw. 21 Sendungen).<br />
Interessant sind auch die Unterschiede zwischen den Mediengattungen: 55.6% der untersuchten<br />
dialogischen Radioformate sind Interviews. Das Fernsehen setzt demgegenüber<br />
eindeutig auf Debatten (81.0% aller untersuchten dialogischen Fernsehformate).<br />
<strong>Dialog</strong>format Radio Fernsehen<br />
Debatten 44.4% 81.0%<br />
Interviews 55.6% 19.0%<br />
Tabelle 3: <strong>Dialog</strong>format nach Radio und Fernsehen<br />
n = 36 n = 21<br />
Auf der Ebene der ökonomischen Stellung der Anbieter lassen sich ebenfalls Unterschiede<br />
bezüglich des <strong>Dialog</strong>formats feststellen, wie nachstehender Grafik entnommen werden<br />
kann. So sind die öffentlichen Radiosender die einzigen, die mehr Interviews als Debatten<br />
produziert haben (66.7% bzw. 33.3%). Die privaten Radiostationen haben dagegen kein<br />
einziges Interview gesendet. Das ist relativ erstaunlich, ist doch das Interview eine preiswerte<br />
Form der Sendungsgestaltung, da es insbesondere im Radio unkompliziert via Telefon<br />
durchgeführt werden kann (Friedrichs, Schwinges 1999:13).<br />
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