Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH
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Beschreibung des Datenmaterials<br />
zweitletzten Woche vor dem Abstimmungssonntag ausgestrahlt (zusammen 11 Sendungen<br />
bzw. 61.1%).<br />
Die differenzierte Aufstellung nach Mediengattungen, wie sie unten stehender Grafik zu<br />
entnehmen ist, zeigt, dass sich v.a. das private und öffentliche Fernsehen voneinander unterscheiden.<br />
Die Verteilung innerhalb der Mediengattung Radio ist zwar nicht identisch,<br />
aber doch sehr ähnlich. Demgegenüber zeigt sich beim Fernsehen für die beiden Anbieter<br />
ein deutlich unterschiedliches Bild, das beim öffentlichen Fernsehen eine verstärkte Medienleistung<br />
rund drei Wochen vor der Abstimmung erkennen lässt, während dieser Peak<br />
bei den Privaten später einsetzt. Die öffentlichen Anstalten und die Mediengattung Radio<br />
generell, unterbreiten den RezipientInnen bereits verhältnismässig früh ein Informationsangebot<br />
in Form von Debatten und Interviews und üben mit diesem Angebot potentiell<br />
Einfluss auf die politische Meinungs- und Willensbildung einer grösseren Anzahl BürgerInnen.<br />
Die privaten Fernsehsender üben dagegen potentiell verstärkt Einfluss auf die kurz<br />
vor der Abstimmung noch unentschiedenen WählerInnen.<br />
absolute Häufigkeit<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
6 5 4 3 2 1<br />
Woche<br />
Radio öffentlich-rechtlich Fernsehen öffentlich-rechtlich Radio privat Fernsehen privat<br />
Grafik 5: Verteilung der Sendungen über die sechs Wochen vor den Abstimmungen nach Radio- und<br />
Fernsehanbieter<br />
Kurzzusammenfassung: Die öffentlichen und privaten Anbieter wählen für die Ausstrahlung<br />
der dialogischen Formate einen unterschiedlichen zeitlichen Rahmen: Die SRG SSR<br />
idée suisse setzt einerseits eher auf Kontinuität, andererseits richtet sie ihr Hauptaugenmerk<br />
auf die Zeitspanne von einem Monat vor dem Abstimmungssonntag. Die privaten<br />
Anbieter dagegen konzentrieren sich für die Ausstrahlung der dialogischen Formate auf die<br />
Zeit kurz vor der Abstimmung und setzen damit auf einen kurzfristigen Effekt. Beide Ergebnisse<br />
treffen insbesondere für die Mediengattung Fernsehen zu. Dies deutet darauf hin,<br />
dass die privaten Anbieter eher am Aktualitätsfaktor ausgerichtet sind.<br />
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