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Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH

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Einleitung<br />

seits Politik als vorwiegend kommunikatives Interaktionsfeld, so geht es also um die Unterschiede<br />

in der konkreten Ausgestaltung diskursiver Strukturen in der politischen Debatte.<br />

Das vorliegende Projekt untersucht denn auch die Diskursqualität in Radio, Fernsehen<br />

und dem Internet in der Deutschschweiz und der Romandie. Im Vordergrund steht dabei<br />

die Frage nach Unterschieden hinsichtlich der Inklusivität der AkteurInnen wie auch danach,<br />

ob sich signifikante Differenzen in Bezug zu konkreten Argumentationsformen aufzeigen<br />

lassen.<br />

Auf einer dritten Ebene gilt das Erkenntnisinteresse schliesslich dem Verhältnis von „klassischen“<br />

elektronischen Medien – sprich dem Fernsehen und dem Radio – zu den „neuen“<br />

Medien – hier den Online-Foren. Denn mit der „digitalen Revolution“ ist nicht lediglich<br />

eine tiefgreifende technologische Veränderung konstatiert worden, mit ihr wird insbesondere<br />

die Chance auf direkte und umfassende politische Partizipation verbunden. Indes findet<br />

die Idealvorstellung einer globalen virtuellen Agora nicht nur BefürworterInnen, sondern<br />

ist aus theoretischer wie empirischer Sicht ebenso konsequent kritisch hinterfragt<br />

worden. Die Befunde zur „schönen neuen Medienwelt“ sind denn auch insgesamt ambivalent<br />

geblieben, wodurch sich gerade für das vorliegende Projekt die Möglichkeit ergibt,<br />

den Stellenwert des Internets selbst und vor allem im Vergleich zu Radio und Fernsehen zu<br />

untersuchen. Dabei geht es zwar immer um die Diskursqualität der verschiedenen Formate,<br />

die Studie weist aber über eine reine komparative Perspektive hinaus. Ebenso wichtig ist<br />

der Anschluss der empirischen Untersuchung an eine theoretische Basis, die Medien, Öffentlichkeit<br />

und Meinungsbildung aus der Perspektive des politischen Prozesses zu integrieren<br />

vermag und es zudem ermöglicht, ihre (diskursive) Leistung einer kritischen Evaluation<br />

zu unterziehen. Auf diese anspruchsvolle theoretische Grundlage soll im Folgenden<br />

eingegangen werden.<br />

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