Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH
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Inklusivität <strong>oder</strong> wer überhaupt zu Wort kommt<br />
sind in den untersuchten Sendungen der klassischen Medien zwar leicht unterrepräsentiert,<br />
haben aber durchaus die Möglichkeit sich in den Diskurs einzubringen. In den analysierten<br />
Online-Foren ist denn auch kein Ventil-Effekt erkennbar – im Gegenteil, die BefürworterInnen<br />
sind auch hier leicht im Vorteil. 110 Einzige Ausnahme bilden diesbezüglich die Online-Foren<br />
der Westschweiz.<br />
Online-Foren: Sprachregionen<br />
Die sprachregionalen Unterschiede bei den Online-Foren können, bezogen auf die Einstellung<br />
zu den Abstimmungsvorlagen, folgender Grafik entnommen werden:<br />
43.8%<br />
1.1%<br />
24.3%<br />
BefürworterInnen GegnerInnen<br />
30.8%<br />
Einstellung ambivalent Einstellung nicht ersichtlich<br />
AkteurInnen nach Einstellung in der Deutschschweiz<br />
(n = 571)<br />
30.9%<br />
0.5%<br />
25.2%<br />
Befürwo rterInnen GegnerInnen<br />
43.4%<br />
Einstellung ambivalent Einstellung nicht ersichtlich<br />
Posts nach Einstellung in der Deutschschweiz<br />
(n = 2050)<br />
0.0%<br />
24.2%<br />
42.9%<br />
BefürworterInnen GegnerInnen<br />
33.0%<br />
Einstellung ambivalent Einstellung nicht ersichtlich<br />
AkteurInnen nach Einstellung in der Westschweiz<br />
(n = 91)<br />
52.9%<br />
0.0% 8.6%<br />
B efürwo rterInnen GegnerInnen<br />
38.5%<br />
Einstellung ambivalent Einstellung nicht ersichtlich<br />
Posts nach Einstellung in der Westschweiz<br />
(n = 325)<br />
Grafik 20: AkteurInnen nach Einstellung und Posts nach Position in den Sprachregionen<br />
Die prozentualen Verteilungen verdeutlichen, dass in der Westschweiz wesentlich mehr<br />
Diskursteilnehmende positioniert sind als in der Deutschschweiz. Dies kann durch die hohe<br />
Anzahl nicht positionierter DiskursteilnehmerInnen bei den google.groups erklärt werden,<br />
die auf die Ergebnisse der Westschweiz keinen Einfluss nehmen. Die GegnerInnen sind in<br />
den französischsprachigen Foren mit 42.9% gegenüber 33.0% BefürworterInnen stärker<br />
vertreten. Zudem engagieren sich die GegnerInnen mit mehr als der Hälfte aller Posts stärker<br />
in der Diskussion. In der Deutschschweiz sind hingegen die BefürworterInnen stärker<br />
vertreten (30.8% bzw. 24.3% GegnerInnen) und beteiligen sich auch deutlich stärker an<br />
der Diskussion als die GegnerInnen (43.4% bzw. 25.2%). In Bezug auf die Leistung der<br />
klassischen Medien in der Westschweiz kann die Ventil-Funktion als Erklärung nur bedingt<br />
herangezogen werden: Zwar besteht in den untersuchten dialogischen Radio- und<br />
Fernsehformaten ein leichtes Ungleichgewicht zwischen BefürworterInnen und GegnerInnen<br />
(der Unterschied beträgt 7.4%), in der Deutschschweiz ist dies jedoch ebenfalls der<br />
110 Bei den google.groups um 6.9% bei allen Foren der Medienverlagshäuser zusammen um 2.6%.<br />
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