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Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH

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Kommunikativer Respekt <strong>oder</strong> wie höflich die AkteurInnen miteinander sprechen<br />

unterbrechen ihre PartnerInnen häufiger als diejenigen im Radio (25.5% bzw. 21.1%), 166<br />

allerdings sprechen sie den Beteiligten weniger häufig das Rederecht ab als die M<strong>oder</strong>ation,<br />

sofern man alle Formen der Unterbrechung berücksichtigt.<br />

Eine plausible Erklärung für diese Unterschiede zwischen Radio und Fernsehen liefert das<br />

<strong>Dialog</strong>format. In den untersuchten Radioformaten ist der Einfluss von Interviews stärker<br />

als in den Fernsehsendungen. 167 In der unten stehenden Grafik sind die drei Formen des<br />

Sprecherwechsels nach <strong>Dialog</strong>format aufgegliedert.<br />

prozentuale Häufigkeit<br />

100.00<br />

90.00<br />

80.00<br />

70.00<br />

60.00<br />

50.00<br />

40.00<br />

30.00<br />

20.00<br />

10.00<br />

0.00<br />

M<strong>oder</strong>ation<br />

Debatten<br />

M<strong>oder</strong>ation<br />

Interviews<br />

Teilnehmende<br />

Debatten<br />

Teilnehmende<br />

Interviews<br />

n = 1268 n = 294 n = 1980 n = 297<br />

Glatter Sprecherwechsel<br />

durch Unterbrechung<br />

durch "entschuldigte" Unterbrechung<br />

Grafik 50: Sprecherwechsel von M<strong>oder</strong>ation und Teilnehmenden nach <strong>Dialog</strong>format<br />

Aus oben stehender Grafik ist ersichtlich, dass in Debatten die Gesprächsregeln häufiger<br />

verletzt werden als in Interviews. Dies ist verständlich, da sich in Debatten mehrere GesprächspartnerInnen<br />

gegenüber stehen und die Regeln des Rollenwechsels weniger fest<br />

gefügt sind als etwa in Interviews. Da das Fernsehen mehr Debatten ausstrahlt 168 und in<br />

diesen der glatte Sprecherwechsel seltener vorkommt als in Interviews, ist der Anteil an<br />

Unterbrechungen im Fernsehen höher. Ebenso wird deutlich, dass die M<strong>oder</strong>ation in Korrelation<br />

zu den Teilnehmenden in den Debatten häufiger unterbricht.<br />

Klassische Medien: Ökonomische Stellung der Anbieter<br />

An dieser Stelle interessiert, ob die ökonomische Stellung der Sender Einfluss auf das<br />

Kommunikationsklima hat.<br />

Sprecherwechsel: Übergang Öffentlich Privat<br />

Glatter Sprecherwechsel 76.0% 68.2%<br />

durch Unterbrechung 17.1% 25.9%<br />

durch „entschuldigte“ Unterbrechung<br />

6.9% 5.9%<br />

n = 2528 n = 1311<br />

Tabelle 22: Sprecherwechsel in den klassischen Medien nach Anbieter<br />

166 Unterbrechungen durch die Teilnehmenden: 24.7% im Fernsehen, 19.6% im Radio; „entschuldigte“ Unterbrechungen:<br />

0.8% im Fernsehen, 1.5 im Radio.<br />

167 Die Verteilung der hier relevanten Untersuchungseinheit sieht folgendermassen aus: Im Radio stammen<br />

insgesamt 26.0% der Redebeiträge aus Interviews, im Fernsehen dagegen lediglich 7.7%.<br />

168 Bezogen auf die hier relevante Untersuchungseinheit des Redebeitrags sehen die Verteilungen wie folgt<br />

aus: Redebeiträge aus Debatten im Fernsehen: 92.3%, im Radio 74,0%.<br />

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