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Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH

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Methodische Umsetzung der Analyse<br />

Die partizipativen Formen des Internets sind in der Schweiz nach wie vor stark unterentwickelt.<br />

Etablierte Foren mit einem einigermassen regen Diskussionsgrad werden fast ausschliesslich<br />

von Tagszeitungen bereitgestellt. Diskussionsforen von Radio- und Fernsehsendern<br />

waren zum Zeitpunkt der Datenerhebung nachgerade inexistent ebenso wie Diskussionsforen,<br />

die verstärkt in den politisch-institutionellen Rahmen eingebunden sind. 34<br />

Die Online-Foren der Medienverlagshäuser sind eingebunden in eine breitere Informationsplattform<br />

wie sie die verschiedenen Tageszeitungen auf ihren Websites zur Verfügung<br />

stellen. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich die AkteurInnen in diesen Foren zu<br />

einem guten Teil aus LeserInnen der jeweiligen Print- <strong>oder</strong> Online-Ausgabe zusammensetzen<br />

und dass hier eine Vernetzung zwischen dem Informationsangebot und der Forumsdiskussion<br />

hergestellt wird.<br />

Die einzigen Foren, die eine rege Beteiligung aufweisen und nicht von einem Verlagshaus<br />

bereitgestellt werden, sind verschiedene Usenet Gruppen auf GoogleBeta. Google stellt<br />

eine Plattform bereit, auf denen die NutzerInnen Diskussionen eröffnen können. Der Anbieter<br />

bietet zwar auch einen Nachrichtenservice an, dieser führt jedoch auf externe Informationsquellen<br />

(Tageszeitungen etc.). Eine Verlinkung zwischen der „News“-Rubrik und<br />

den Online-Foren der google.groups wird nicht hergestellt. Die Diskussionen werden in<br />

verschiedenen google.groups in deutscher wie auch französischer Sprache geführt. Gemäss<br />

der inhaltlichen Bestimmung des Untersuchungsgegenstandes (s.u.) konnten für die vorliegende<br />

Untersuchung indes nur deutschsprachige Foren berücksichtigt werden, da keine<br />

Diskussionen auf Französisch geführt wurden.<br />

In einer ersten Stichprobe wurde die Auswahl der klassischen Medien pro Sprachregion<br />

auf je einen öffentlichen und einen privaten Sender für die Mediengattungen Radio und<br />

Fernsehen beschränkt. Die Auswertung zeigte jedoch, dass die Stichprobe aus methodologischen<br />

Erwägungen drastisch erweitert werden musste, da deutlich weniger dialogische<br />

Formate produziert wurden, als zunächst angenommen, dies v.a. bei den privaten Fernseh-<br />

und Radiostationen. Als Konsequenz wurden bei der Datenerhebung zum einen mehr Sender<br />

berücksichtigt, zum anderen wurde die Untersuchung auch inhaltlich erweitert (s.u.).<br />

Bei den öffentlichen Stationen wurden jeweils die ersten Programme von Radio und Fernsehen<br />

in die Untersuchung integriert. Bei den privaten Stationen wurde ein mehrstufiges<br />

Verfahren gewählt. Für die Deutschschweiz wurden zunächst die fünf grössten privaten<br />

Fernsehsender berücksichtigt. 35 Aufgrund der geringeren Publikumsreichweite der Westschweizer<br />

Sender wurde die Erhebung für die Romandie auf alle sechs privaten Fernsehstationen<br />

ausgeweitet. Die Auswahl der privaten Radiostationen orientierte sich an der<br />

Auswahl der privaten Fernsehsender. Dabei war die Idee leitend, Radio- und Fernsehsender<br />

aus ähnlichen Regionen zu integrieren. In einem ersten Schritt, wurde geprüft, ob die<br />

jeweils grössten Radiosender im geographischen Umkreis einer privaten Fernsehstation<br />

entsprechende Sendungen ausgestrahlt hatten. 36<br />

Trotz der erweiterten Stichprobe zeigte sich indes, dass die privaten Radiosender kaum<br />

Sendungen zum gewählten Untersuchungsgegenstand produziert hatten. Aufgrund dieses<br />

34 Das schweizerische Parlament sowie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten<br />

(EDA) bspw. haben zur Zeit der UNO-Abstimmung auf ihrem Internetauftritt Online-Foren bereitgestellt,<br />

diese Aktivität zwischenzeitlich jedoch wieder eingestellt.<br />

35 Basierend auf einer Zusammenstellung von Radiotele: http://www2.radiotele.ch/fileupload/17200515825_<br />

file.pdf [Stand: 20.10.2005]. Die Daten decken sich – zumindest für die Deutschschweiz – mit denjenigen der<br />

Publica Data AG: Medienkonferenz des Forschungsdienstes der SRG SSR idée suisse vom 28. April 2005 in<br />

Bern: http://www.privatradio.ch/docpub/docs/Ergebnisse%20TC%20Jahr%202004%20<strong>CH</strong>_fr.pdf [Stand:<br />

21.11.2005].<br />

36 Die Radiosender „Radio Freiburg“ und „Radio Chablais“ entsprechen diesen Auswahlkriterien nur bedingt.<br />

„Radio Chablais“ hat keine Sendungen produziert, die in die Analyse integriert werden konnten. Radio<br />

Freiburg wurde aufgrund der disparaten Datenlage in der Deutschschweiz berücksichtigt.<br />

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