Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH
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Beschreibung des Datenmaterials<br />
Klassische Medien und Online-Foren<br />
Für die Untersuchung wurden insgesamt 57 dialogische Sendungen bzw. Teilsequenzen 71<br />
und 24 Online-Foren ausgewählt 72 und inhaltsanalytisch analysiert. Dabei stammt aus der<br />
Deutschschweiz rund 49.4% des Datenmaterials, 50.6% aus der Romandie. Auffällig ist<br />
allerdings, dass es zwischen den beiden untersuchten Sprachregionen beträchtliche Unterschiede<br />
gibt: Die Anzahl an Diskussionssendungen in Radio und Fernsehen sowie Debatten<br />
in den Online-Foren ist zwischen Deutschschweiz und Westschweiz keineswegs ausgewogen,<br />
wie der folgenden Grafik entnommen werden kann.<br />
52.5%<br />
Klassisch Online<br />
Verteilung in der Deutschschweiz (n = 40)<br />
47.5%<br />
Grafik 1: Datenmaterial in den Sprachregionen nach Mediengattung<br />
7.3%<br />
92.7%<br />
Klassich Online<br />
Verteilung in der Westschweiz (n = 41)<br />
Die Differenz zwischen den Mediengattungen ist in der Deutschschweiz wesentlich geringer<br />
als in der Romandie. In der deutschsprachigen Schweiz stammen 47.5% des Datenmaterials<br />
aus den traditionellen elektronischen Medien, 52.5% aus dem Internet. In der Romandie<br />
wurden nur gerade drei Online-Diskussionsforen im Untersuchungszeitraum eröffnet.<br />
Daher sind 92.7% des untersuchten Materials aus Radio und Fernsehen.<br />
In diesem Zusammenhang gilt es allerdings festzuhalten, dass – was den Umfang betrifft –<br />
eine Sendung nicht mit einem Forum gleichgesetzt werden kann. 73 Zusätzlich gilt es zu<br />
beachten, dass es innerhalb der Online-Foren wie auch innerhalb der Sendungen bezüglich<br />
des Umfangs und der Sendedauer erhebliche Unterschiede gibt. 74 Im Folgenden werden die<br />
beiden Mediengattungen daher jeweils eingehender betrachtet.<br />
Klassische Medien: Ökonomische Stellung der Anbieter / Radio und Fernsehen<br />
Auf Ebene der klassischen Medien ist die Verteilung zwischen öffentlichen und privaten<br />
Anbietern interessant. Insgesamt stammen 68.4% der untersuchten Sendungen von öffentlichen,<br />
31.6% von privaten Sendern (39 bzw. 18 Sendungen). Obschon für die öffentlichen<br />
Anbieter jeweils nur die ersten Programme beider Sprachregionen und Mediengattungen<br />
berücksichtigt wurden (insgesamt vier Sender), während dialogische Formate von insgesamt<br />
acht privaten Radio- und Fernsehstationen in die Untersuchung einflossen, haben die<br />
öffentlichen mehr als doppelt so viele dialogische Formate beigesteuert als die privaten.<br />
Dies erstaunt insofern, als aufgrund der verhältnismässig tiefen Produktionskosten hätte<br />
erwartet werden können, dass sich die Privaten dieses Format vermehrt für die Aufbereitung<br />
politischer Themen zunutze machen. Wiederum ist ein deutlicher Unterschied zwi-<br />
71 Wenn im Folgenden von Sendungen gesprochen wird, ist die Unterscheidung von Sendungen und Teilsequenzen<br />
mitgedacht, wird aber nicht mehr formuliert.<br />
72 Zur Auswahl des Datenmaterials vgl. Kapitel 3.1.<br />
73 Intermediär vergleichbar sind die Untersuchungseinheiten Redebeitrag/Post und Geltungsanspruch. Siehe<br />
dazu Kapitel 3.1.5.<br />
74 Siehe dazu Kapitel 4.3.<br />
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