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Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH

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Methodische Umsetzung der Analyse<br />

Bei den Online-Foren gilt, dass diejenigen Diskussionen Eingang in die Untersuchung fanden,<br />

deren Hauptthema die Bilateralen I und/<strong>oder</strong> II waren. Nicht berücksichtigt wurden<br />

indes Foren, die sich grundsätzlich einem anderen Hauptthema wie etwa „Reisen“ widmeten,<br />

bei denen sich jedoch eine Teildiskussion mit den Abstimmungsthemen beschäftigte.<br />

Des Weiteren wurden nur Online-Foren berücksichtigt, die ein Minimum von 20 Posts<br />

aufwiesen. Dies zum einen aus forschungsökonomischen Gründen, zum anderen jedoch<br />

auch aufgrund der höheren Wahrscheinlichkeit, dass in solchen Foren tatsächlich ein reziproker<br />

<strong>Dialog</strong> stattfindet.<br />

3.1.4 Zeitlicher Rahmen der Untersuchung<br />

Die Berichterstattung zu Abstimmungen setzt bei den elektronischen Medien in der Regel<br />

sechs Wochen vor dem eigentlichen Abstimmungstermin 44 ein. Diese Zeitspanne wurde<br />

auf die Datenerhebung übertragen: Erfasst wurden alle dialogischen Sendungen und Teilsequenzen<br />

die in den Zeiträumen vom 25.04.2005 bis zum 04.06.2005 bzw. vom<br />

15.08.2005 bis zum 24.09.2005 ausgestrahlt wurden. Die Sendungen, vom jeweiligen Abstimmungstag<br />

wurden nicht in die Analyse integriert. Zwar wurden an den Abstimmungssonntagen<br />

im Radio und Fernsehen überdurchschnittlich viele Interviews ausgestrahlt, wie<br />

eine stichprobenartige Analyse ergeben hat, indes kann der Prozess der politischen Meinungsbildung<br />

mit dem Akt der Stimmabgabe als beendet gelten. Die Inhalte dieser dialogischen<br />

Formate dienen denn auch weniger dem Abwägen von Pro- und Contra-Argumenten<br />

als der retrospektiven Analyse des Abstimmungsergebnisses. Wann der massenmediale<br />

Diskurs eine gewisse Dichte und Kontinuität erreicht, kann sich je nach Anbieter erheblich<br />

unterscheiden, wie noch gezeigt wird. Aus methodologischen Überlegungen, die Quantität<br />

der Datengrundlage betreffend, wurden sämtliche während des genannten Zeitraums erhobenen<br />

Sendungen in die Analyse integriert.<br />

Aus Gründen der intermediären Vergleichbarkeit wurde der Untersuchungszeitraum für die<br />

klassischen Medien und die Online-Foren gleich angesetzt. Bei den Online-Foren gilt aus<br />

diesem Grund nicht das ganze Forum als Erhebungseinheit, sondern die Posts, die an einem<br />

Tag aufgeschaltet wurden. Eines der untersuchten Foren von Medienverlagshäusern<br />

(espace.ch) eröffnete die Diskussion zum jeweiligen Abstimmungsthema bereits vor dem<br />

festgelegten Untersuchungszeitraum. Beiträge die vor dem 24.04.2005 bzw. 14.08.2005<br />

aufgeschaltet worden waren, wurden aus der Analyse ausgeklammert. Bei den<br />

google.groups gab es ebenfalls Diskussionen, die bereits vor dem Beginn des Untersuchungszeitraums<br />

eröffnet wurden, im Gegensatz zu den Medienverlagshäusern, wurde diese<br />

nicht in die Untersuchung integriert, da die google.groups anders strukturiert sind: Anders<br />

als in den Medienverlagshäusern wird ein bestimmtes Thema nicht in einem einzigen<br />

Forum diskutiert. Während die Foren der Medienverlagshäuser z.T. in Form von untergeordneten<br />

Threads strukturiert <strong>oder</strong> aber rein chronologisch aufgebaut sind, generiert ein<br />

neuer Thread bei den google.groups eine neue Diskussionsplattform. Entsprechend finden<br />

sich hier in der Regel mehrere „Foren“ zu einem Thema, in denen die Diskussionen kürzer<br />

gehalten sind. Analog zu den klassischen Medien wurden nur jene Diskussionen in die<br />

Analyse integriert, die während des Untersuchungszeitraums neu eröffnet wurden.<br />

Einzelne Foren der Medienverlagshäuser (espace.ch und baz.ch) sind demgegenüber bezüglich<br />

der Anzahl Posts sehr umfangreich. Aus forschungsökonomischen Gründen und<br />

mit Blick auf die Vergleichbarkeit einzelner Untersuchungseinheiten wurde die Datenmenge<br />

bei baz.ch und espace.ch eingeschränkt. So wurde der mittlere Teil der Diskussion<br />

ausgeklammert. Dies aus der Überlegung, dass sowohl Diskussionsstränge aus der Anfangs-<br />

und Endphase der Debatte in die Analyse einfliessen sollten.<br />

44 Die Volksabstimmung über das Referendum zu den Schengen/Dublin-Verträgen fand am 05. Juni 2005,<br />

jene zur Ausdehnung des Freizügigkeitsabkommens am 25. September 2005 statt.<br />

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