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Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH

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Kommunikativer Respekt <strong>oder</strong> wie höflich die AkteurInnen miteinander sprechen<br />

Sendungen<br />

Arena<br />

Débat/Controverse<br />

Doppelpunkt<br />

TalkTäglich/Sonntalk<br />

Infrarouge<br />

Le Journal du Matin<br />

Mittelwert<br />

Débat<br />

Tagesgespräch<br />

BZ Talk<br />

Lunch Tendances Eco<br />

Forums<br />

Salon Bâle<br />

Z' 9i-Talk<br />

90' Chrono<br />

Le Journal de 12h30<br />

On en parle<br />

Echo der Zeit<br />

Mise au point<br />

Rundschau<br />

0.00 5.00 10.00 15.00 20.00 25.00 30.00<br />

Mittelwert pro Sendung<br />

Radio öffentlich Fernsehen öffentlich<br />

Radio privat Fernsehen privat<br />

Grafik 60: Personalisierung pro Sendung<br />

Insgesamt liegen bei den Öffentlichen 35.9% der Sendungen über dem Mittelwert von<br />

8.72% Personalisierung, bei den Privaten lediglich 22.2% der Sendungen.<br />

Klassische Medien: Radio und Fernsehen<br />

Es wurden bereits an verschiedenen Stellen Unterschiede zwischen Radio und Fernsehen<br />

festgestellt. Ob es auch welche in Bezug auf die Personalisierung und das Fehlen des<br />

kommunikativen Respekts gibt, soll an dieser Stelle geklärt werden.<br />

Argumentum ad hominem Radio Fernsehen<br />

Personalisierung 6.9% 10.2%<br />

Respektlose Äusserungen 3.8% 7.3%<br />

n = 2144 n = 2751<br />

Tabelle 25: Personalisierung und respektlose Äusserungen nach Radio und Fernsehen<br />

Aus Tabelle 25 geht hervor, dass in den Fernsehinterviews und -debatten häufiger eine<br />

Personalisierung stattfindet als in den Radiosendungen (10.2% bzw. 6.9% aller Geltungsansprüche).<br />

Während diesen Gesprächsphasen tritt das eigentliche Abstimmungsthema in<br />

den Hintergrund, Personenfragen werden diskutiert bzw. Personen und ihre Argumentationen<br />

kommentiert und herabgewürdigt. Letztere Form der Personalisierung findet im Fernsehen<br />

vermehrt statt, die GesprächspartnerInnen werden häufiger herabgesetzt als im Radio<br />

(7.3% bzw. 3.8% aller Geltungsansprüche). Das Diskussionsklima in den dialogischen<br />

Fernsehformaten ist eindeutig weniger kooperativ als im Radio, was auf den grösseren<br />

Anteil an Debatten im Fernsehen zurückgeführt werden kann (s.u.).<br />

Klassische Medien: <strong>Dialog</strong>format<br />

Bisher haben sich oft Unterschiede zwischen den <strong>Dialog</strong>formaten ergeben. Auch an dieser<br />

Stelle interessiert, ob in Debatten und Interviews ein unterschiedlicher Grad an Personalisierung<br />

und respektlosen Äusserungen vorzufinden ist. Zu erwarten ist, dass dieser in Debatten<br />

höher ausfallen wird als in Interviews, in denen sich lediglich zwei Personen gegenüberstehen,<br />

wovon eine die M<strong>oder</strong>ation darstellt. M<strong>oder</strong>atorInnen tragen potentiell zwar<br />

opponierende Ansichten in den Diskurs hinein – allen Beteiligten ist dabei jedoch klar,<br />

dass dies funktionale Gründe hat und die M<strong>oder</strong>ation nicht ihre persönliche Meinung ver-<br />

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