Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH
Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH
Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH
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Beschreibung des Datenmaterials<br />
prozentuale Häufigkeit<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Radio<br />
öffentlich<br />
Fernsehen<br />
öffentlich<br />
Radio<br />
privat<br />
Kein Publikum Publikum Kein Publikum Publikum<br />
Örtlichkeit in der Deutschschweiz (n = 19)<br />
Fernsehen<br />
privat<br />
prozentuale Häufigkeit<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Radio<br />
öffentlich<br />
Fernsehen<br />
öffentlich<br />
Örtlichkeit in der Westschweiz (n = 38)<br />
Grafik 11: Sendungen mit Publikumsbeteiligung bei Radio- und Fernsehanbietern nach Sprachregion<br />
Sowohl in der Deutschschweiz wie auch in der Romandie weist das öffentliche Fernsehen<br />
den grössten Anteil an Formaten mit Publikumsbeteiligung auf. In den grossen Diskussionssendungen<br />
„Arena“ und „Infrarouge“ werden Stimmen aus dem Publikum eingeholt.<br />
Die ZuschauerInnen können Statements abgeben <strong>oder</strong> sich direkt mit einer Frage an die<br />
GesprächsteilnehmerInnen wenden. Im Folgenden wird dieses Präsenzpublikum kurz näher<br />
betrachtet. Die „Arena“ kennt für das Studiopublikum das Konzept der ersten und<br />
zweiten Reihe: In der ersten Reihe hinter den HauptprotagonistInnen sitzen gewissermassen<br />
unterstützend Personen, die grundsätzlich eine ähnliche Haltung vertreten und die sich<br />
ebenfalls zu Wort melden können. Dahinter sitzen „unbeteiligte“ Personen, die in den<br />
meisten Fällen nur die Rolle des Hörens einnehmen und sich allenfalls bei konkreter Anfrage<br />
an Wortmeldungen aus dem Publikum am Diskurs beteiligen. „Infrarouge“ kennt ein<br />
ähnliches Konzept: Hinter den HauptprotagonistInnen sitzen jeweils deren unterstützende<br />
Personen in der ersten Reihe. Um sich an der Diskussion zu beteiligen, erhalten sie entweder<br />
ein Mikrophon <strong>oder</strong> sie treten in die Mitte des Studios. In den beiden Reihen dahinter<br />
sitzen am Gespräch allenfalls marginal beteiligte Personen. „Infrarouge“ bezieht im Gegensatz<br />
zum Deutschschweizer Pendant zudem SMS und E-Mails in die Sendung ein. Diese<br />
werden entweder eingeblendet <strong>oder</strong> von der/dem M<strong>oder</strong>atorIn vorgelesen.<br />
Vergleicht man die öffentlichen Radiosender kann festgestellt werden, dass bei RSR1 das<br />
Publikum im Vergleich zu DRS1 häufiger zu Wort kommt, was durch das Konzept des<br />
Phone-In zu erklären ist. Bei den privaten Anbietern ist es lediglich der Sender TeleZüri,<br />
welcher AnruferInnen live in die Sendung schaltet.<br />
Kurzzusammenfassung: Der Einbezug von Publikum soll generell den Live-Charakter einer<br />
Sendung vermitteln. Vor allem im öffentlichen Fernsehen wird dafür auf ein Studiopublikum<br />
gesetzt. Dieses erlebt die Atmosphäre im Studio und gibt den ZuschauerInnen zu<br />
Hause das Gefühl „dabei zu sein“. Das Studiopublikum sorgt für eine gewisse Resonanz<br />
des Gesprächs, indem es bspw. mit Belustigung <strong>oder</strong> Empörung, mir Beifall <strong>oder</strong> Missfallensbekundungen<br />
auf das Gesagte reagiert. Allerdings sind es jeweils die unterstützenden<br />
Personen hinter den HauptprotagonistInnen, die direkt Fragen an die Gäste stellen <strong>oder</strong><br />
Kommentare abgeben. Das beteiligte Präsenzpublikum ist – im Gegensatz zu den Live-<br />
Calls – teilweise ausgewählt. Dies gilt insbesondere für die TV-Debatten bei den öffentlichen<br />
Sendeanstalten, die eine „zweite Reihe“ von AkteurInnen besetzen. Bei Phone-In-<br />
Sendungen können sich HörerInnen <strong>oder</strong> ZuschauerInnen telefonisch an den Sendungen<br />
beteiligen. Mit diesem Programmformat soll ebenso die Echtheit und Glaubwürdigkeit<br />
erhöht werden. Im Gegensatz zum am Gespräch beteiligten Studiopublikum, werden die<br />
Radio<br />
privat<br />
Fernsehen<br />
privat<br />
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