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Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH

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Inklusivität <strong>oder</strong> wer überhaupt zu Wort kommt<br />

erkennbar ist (M<strong>oder</strong>atorInnen nicht mitgerechnet) 104 mit 32.8% ähnlich stark vertreten.<br />

Von besonderem Interesse ist jedoch, ob die Online-Foren eine andere Verteilung aufweisen<br />

als die klassischen Medien. Während das Prinzip des objektiven Journalismus in den<br />

Mediengattungen Radio und Fernsehen eine ausgewogene Präsenz von BefürworterInnen<br />

und GegnerInnen erwarten lässt, lassen sich diesbezüglich für die Online-Foren keine<br />

Hypothesen aufstellen, zumal über die Beweggründe der NutzerInnen von Online-Foren zu<br />

politischen Themen keine a priori Aussagen gemacht werden können. Denkbar ist einerseits,<br />

dass die UserInnen vornehmlich Informationen beziehen möchten. Als AkteurInnen<br />

können sie jedoch auch eine persuasive Intention verfolgen, indem sie versuchen, andere<br />

davon zu überzeugen gleich abzustimmen wie sie selbst. Des Weiteren kann die Plattform<br />

dazu genutzt werden, um wahrgenommene Defizite in der politischen und/<strong>oder</strong> medialen<br />

Diskussion zu kompensieren (s.u.). 105 Die Unterschiede hinsichtlich der personellen Stärke<br />

nach Einstellung zu den Abstimmungsvorlagen zwischen Online-Foren und den klassischen<br />

Medien können nachstehender Grafik entnommen werden:<br />

41.9%<br />

2.3% 7.5%<br />

BefürworterInnen GegnerInnen<br />

48.3%<br />

Einstellung ambivalent Einstellung nicht ersichtlich<br />

AkteurInnen nach Einstellung in den klassischen<br />

Medien (n = 265)<br />

47.6%<br />

0.6%<br />

4.0%<br />

B efürworterInnen GegnerInnen<br />

47.8%<br />

Einstellung ambivalent Einstellung nicht ersichtlich<br />

Redebeiträge nach Einstellung der AkteurInnen in<br />

den klassisch Medien(n = 2278)<br />

41.1%<br />

0.9%<br />

26.9%<br />

B efürworterInnen GegnerInnen<br />

31.1%<br />

Einstellung ambivalent Einstellung nicht ersichtlich<br />

AkteurInnen nach Einstellung in den Online-Foren<br />

(n = 662)<br />

0.4%<br />

27.9%<br />

29.0%<br />

B efürworterInnen GegnerInnen<br />

42.7%<br />

Einstellung ambivalent Einstellung nicht ersichtlich<br />

Posts nach Einstellung der AkteurInnen Online (n<br />

= 2375)<br />

Grafik 19: AkteurInnen nach Einstellung, Anzahl Redebeiträge/Posts nach Position in den Mediengattungen<br />

(nur Teilnehmende)<br />

Die BefürworterInnen sind sowohl in den klassischen Medien als auch in den Online-Foren<br />

personell leicht stärker vertreten als die GegnerInnen der Vorlagen. Auffallend ist, dass<br />

diejenigen Diskursteilnehmenden, deren Abstimmungsabsicht nicht bekannt ist, weniger zu<br />

104<br />

Die M<strong>oder</strong>atorInnen wurden hinsichtlich dieses Aspekts von der Analyse ausgeschlossen, da sie nicht ihre<br />

eigene Meinung vertreten.<br />

105<br />

Wenzler (2003: 99) weist in seiner Untersuchung zur Nutzung von Online-Foren in Bezug auf die UNO-<br />

Abstimmung auf die Ventilfunktion hin, die diese einnehmen können. Die Untersuchung zeigt, dass die Beitritts-GegnerInnen,<br />

die in den Medien unterrepräsentiert waren, in den Foren stärker vertreten waren als die<br />

BefürworterInnen.<br />

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