Stimmengewirr oder Dialog? - Bakom - CH
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Inklusivität <strong>oder</strong> wer überhaupt zu Wort kommt<br />
1.8%<br />
6.6%<br />
8.6%<br />
21.5%<br />
4.8%<br />
11.4%<br />
45.3%<br />
Bundesrat Zentrum übrige Zentrumsnah<br />
Peripherienah Peripherie ExpertInnen<br />
JournalistInnen<br />
Anteil Rededauer pro Akteursgruppe bei den öffentlichen<br />
Anbietern (n = 16:29:21)<br />
0.0% 23.8%<br />
1.5%<br />
5.9%<br />
4.1%<br />
6.9%<br />
57.6%<br />
B undesrat Zentrum übrige Zentrumsnah<br />
P eripherienah Peripherie ExpertInnen<br />
JournalistInnen<br />
Anteil Rededauer pro Akteursgruppe bei den privaten<br />
Anbietern (n = 7:33:02)<br />
Grafik 18: Akteursgruppen, Anzahl Redebeiträge und Rededauer pro Akteursgruppe nach Anbieter<br />
Es kann festgehalten werden, dass die öffentlichen Sendungen hinsichtlich aller untersuchten<br />
Grössen (Akteursgruppe, Redebeiträge, Redezeit) in Bezug auf die Inklusivität eine<br />
bessere Ausgewogenheit aufweisen als die privaten, wenngleich, wie oben erwähnt, in den<br />
klassischen Medien die Peripherie im Vergleich zum Zentrum insgesamt deutlich unterrepräsentiert<br />
ist.<br />
Klassische Medien: Radio und Fernsehen<br />
Während die peripheren AkteurInnen im Radio personell zwar deutlich stärker vertreten<br />
sind als im Fernsehen, kommen sie doch nur geringfügig mehr zu Wort (4.1% der Redebeiträge<br />
vs. 3.4% im Fernsehen). Ihr Anteil an der gesamten Redezeit ist im Fernsehen mit<br />
5.0% gar minimal höher als im Radio mit 4.9%. Nimmt man die peripherienahen AkteurInnen<br />
hinzu, so verschieben sich die Werte zugunsten des Fernsehens: Die peripheren und<br />
peripherienahen AkteurInnen sind zusammen stärker vertreten als im Radio (33.5% vs.<br />
28.0%), beanspruchen 9.9% der Redebeiträge und 14.5% der Redezeit gegenüber 8.0% der<br />
Redebeiträge und 10.8% der Redezeit im Radio. Was die Ausgewogenheit zwischen Zentrum<br />
und Peripherie angeht, sind die Unterschiede zwischen den beiden Mediengattungen<br />
eher gering. In erster Linie zeigt sich also, dass die AkteurInnen der Peripherie sowohl im<br />
Fernsehen als auch im Radio nur selten zu Wort kommen und gleichermassen wenig Redezeit<br />
eingeräumt bekommen, auch wenn sich im Radio deutlich mehr „BürgerInnen“ am<br />
Diskurs beteiligen können.<br />
Klassische Medien: Sprachregionen<br />
Im Vergleich zwischen der Deutschschweiz und der Westschweiz kann in Bezug auf die<br />
Inklusivität ein Hauptunterschied festgestellt werden: In der Deutschschweiz sind die JournalistInnen<br />
mit 15.9% aller AkteurInnen weniger stark vertreten als in der Westschweiz<br />
mit 26.0%. Ein Grund dafür liegt darin, dass es in der Westschweiz insgesamt 12 Sendungen<br />
gibt, die von zwei M<strong>oder</strong>atorInnen geführt werden. Dieses Konzept ist in der Deutschschweiz<br />
nicht anzutreffen. Obwohl diese Akteursgruppe in den französischsprachigen Sendungen<br />
personell stärker vertreten ist als in der Deutschschweiz, verfügt sie nicht über einen<br />
höheren Gesprächsanteil. In beiden Sprachregionen liegt der Anteil an Redebeiträgen<br />
für die Akteursgruppe der JournalistInnen um die 40% (41.0% Deutschschweiz bzw.<br />
43.7% Romandie). Die peripheren und peripherienahen AkteurInnen sind in der Romandie<br />
etwas stärker vertreten als in der deutschsprachigen Schweiz (31.6%) bzw. 29.7%). Die<br />
VertreterInnen des Zentrums und der zentrumsnahen Organisationen nehmen in der<br />
Deutschschweiz hingegen personell ein etwas stärkeres Gewicht ein (52.2% gegenüber<br />
40.0% in der Westschweiz). In Bezug auf die Anzahl Redebeiträge dieser Akteursgruppen<br />
nähern sich die beiden Sprachregionen leicht an (51.1% zu 45.3%). Die Peripherie inkl.<br />
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