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Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

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Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)<br />

Die zwei letzten Unionstage waren in der Reichss t a d t H e i l b r o n n ,<br />

F ü r d e n v e r j a g t e n B ö h m e n k ö n i g s i e g r e i c h k ä m p f e n d ,<br />

v e r w e i l t e d a n n G r a f E r n s t v o n M a n n s f e l d a u f d e m<br />

Durchmarsch unter anderem in dem Nachbarbezirk Maulbronn. Nach dem<br />

bestehenden Brauch haben seine Truppen samt ihrem lästigen Troß und<br />

Anhang <strong>durch</strong> B r a n d s c h a t z u n g d e r D ö r f e r r i n g s u m<br />

s i c h d u r c h g e b r a c h t . D e r k a t h o l i s c h e G e n e r a l T i l l y k a m<br />

m i t B a y e r n , S p a n i e r n u n d a n d e r e n h i n t e r i h m h e r .<br />

H e r z o g J o h a n n F r i e d r i c h l i e ß s c h n e l l d i e festen<br />

P l ä t z e in seinem Lande besetzen, aber nur <strong>durch</strong> <strong>die</strong> wenig kriegsge<br />

übte "Landesauswahl”. Zu einem brauchbaren Söldnerheer verw i l l i g t e n<br />

i h m d i e s p a r e n d e n L a n d s t ä n d e e i n f a c h d i e M i t t e l<br />

n i c h t . S o m u ß t e s i c h W ü r t t e m b e r g n e u t r a l v e r h a l t e n .<br />

Doch des Herzogs 28jähriger Bruder P r i n z M a g n u s v o n<br />

W ü r t t e m b e r g , unter dem Markgrafen von Baden-Durlach ein<br />

Kurassierregiment führend, kämpfte <strong>mit</strong> und starb unter Schuß- und<br />

Hiebwunden im dichten Gewühl als Tilly <strong>mit</strong> den kaiserlichen Truppen am<br />

6. Mai 1622 bei W i m p f e n am Neckar einen folgenschweren Sieg<br />

errang. Die Pfalz blieb in den Händen der Kaiserlichen und der Spanier.<br />

Auch das Land des Markgrafen von Baden-Durlach, der sich für <strong>die</strong> Pfalz<br />

einsetzte, wurde besetzt; selbst <strong>die</strong> angrenzenden württembergischen<br />

Gebiete. Auch das Amt Neuenbürg und Liebenzell wurde trotz<br />

Neutralität von Tillys Horten schwer heimgesucht. <strong>Ein</strong> Dorf nach dem<br />

anderen wurde teils von den <strong>durch</strong>ziehenden K r o a t e n , teils von dem<br />

bayrischen Heere ausgeplündert und abgebrannt. Mit den Bewohnern<br />

wurde barbarisch verfahren. Schwer litten auch <strong>die</strong> Orte unseres<br />

Kirchspiels und <strong>die</strong> Nachbarschaften <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Kroaten. Die Bewohner<br />

W a l d r e n n a c h s sollen sich vor ihrem Wüten in <strong>die</strong> Klüfte des<br />

A n g e l s t e i n s geflüchtet haben. Viele Bewohner der<br />

Markgrafschaft flohen in den nahen Schwarz wald. Die Soldaten, <strong>die</strong> <strong>mit</strong><br />

ihren Frauen und den Bettelkarren<br />

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