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Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

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Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)<br />

auch das nicht mehr. Es waren entsetzliche Jahre des Mißwachses,<br />

sodaß selbst <strong>die</strong> wohlhabenden Bauern mehrere Jahre hin<strong>durch</strong> genötigt<br />

waren, Frucht zu kaufen. In manchem Hause gab es 1855 oft vier<br />

Wochen lang kein Brot. Milch und ungeschmelzte Wassersuppe waren<br />

<strong>die</strong> Hauptnahrung. Es war eine solche Not, daß man auch auf<br />

Notstandsarbeit und Ver<strong>die</strong>nstmöglichkeit sinnen mußte. Durch<br />

Ver<strong>mit</strong>tlung der Zentrall e i t u n g f ü r Wo h l t ä t i g k e i t i n<br />

S t u t t g a r t , d i e s e r d u r c h d i e Königin Katharina 1816 ins<br />

leben gerufenen und in Verbindung <strong>mit</strong> den Bezirkswohltätigkeitsvereinen<br />

seither bestehenden, segensreichen <strong>Ein</strong>richtung,<br />

wurde damals Wollstrickerei und Weißstickerei bei uns eingeführt<br />

und eine Zeit lang betrieben. Wenn wir <strong>die</strong> Sorgen der Familien<br />

ermessen wollen, dürfen wir auch nicht vergessen, daß sie<br />

<strong>durch</strong>schnittlich viel größer waren als heute. Aus dem Gemeindeblatt<br />

1915 erfahren wir dann noch, daß man <strong>die</strong> Anschaffung eines<br />

elektrischen Windmotors für <strong>die</strong> Orgel zu v e rwirklichen suchte.<br />

Man hat d i e s aber zurü c k g e s t e l l t , weil <strong>die</strong><br />

Orgelbauanstalten, bedingt <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Kriegsverhältnisse, nicht in der<br />

Lage waren, den Auftrag auszuführen.<br />

Auch <strong>die</strong> G l o c k e n und <strong>die</strong> U h r haben seit dem Kirchenneubau<br />

Veränderungen erfahren. Die Glocken sind seit 1878, wo <strong>die</strong> kleinere auf<br />

Kosten des Kirchspiels angeschafft worden ist, zu einem vollständigen<br />

Geläut geworden. Für <strong>die</strong> zwei Großen hat der Staat aufzukommen. 1878<br />

wurde <strong>die</strong> Mittlere in Berg umgegossen. Die Größte stammt aus dem Jahr<br />

1715 aus der Glockengießerei von Christian Günther, Königsbronn. Die<br />

letzte Umhängung ging in <strong>die</strong>sem Jahre vor sich. Im Jahr 1908 wurde<br />

gemäß Gesamtkirchengemeinderatsbeschlusses vom 14. Juni 1908, eine<br />

Sammlung freiwilliger Beiträge unter den evangelischen Gemeindegliedern<br />

zur Anschaffung neuer Glocken veranstaltet. Die Sammlung<br />

ergab 780 Mark, 70 Pfennig. Hievon wurde anstatt der <strong>mit</strong>tleren Glocke,<br />

welche dem Staat gehörte, eine neue C-Glocke und anstatt der kleinen<br />

Glocke, welche der Gesamtkirchengemeinde gehörte, eine neue E-Glocke<br />

Seite 158

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