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Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

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Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)<br />

der hohen Generalität. Auch <strong>die</strong> Schömberg benachbarten Orte des Amtes<br />

Neuenbürg stimmen in dasselbe Klagelied und melden wegen<br />

fortgesetzten Furagierungen, Plünderungen und der immer steigenden<br />

Schuldenlast den Totalruin des ganzen Amtes an. Auch sie klagen über<br />

das bittere Elend, in das sie als Grenzamt <strong>durch</strong> Freund und Feind<br />

geraten sind, <strong>durch</strong> <strong>Ein</strong>quartierungen, Postierungen, Durchzüge,<br />

Furagierungen, <strong>Ein</strong>äscherung vieler Gebäude, Gefangennahme und<br />

Totschießen von Leuten, Ausplünderung aller Wohnungen und deren<br />

Ruinierung, Wegnahme der Kirchenglocken, Beraubung einer großen<br />

Summe an Vieh, Mobilien, Aufbringung und Lieferung unerschwinglich<br />

angesetzter Kontributionen, Rationierung d.h. Verpflegung vieler in<br />

Gefangenschaft genommener Leut, sodann lange Zeit gehaltener sehr<br />

kostspieliger Salva Quar<strong>die</strong>rungen und immerwährendes Quälen,<br />

Angreifen, Ruinieren und Ausplündern-lassen müssen von den<br />

Kommandanten der französischen Festungen in Philippsburg, Hagenbach<br />

und Fort Coys.<br />

Vieles hatten <strong>die</strong> Schömberger in <strong>die</strong>sen französischen Raubkriegen<br />

auszustehen und zu beklagen und gewiß sind viele Klagen und<br />

E i n z e l s c h i c k s a l e uns aus <strong>die</strong>ser Zeit nicht bekannt<br />

geworden. Viele Erinnerungen leben heute noch fort und <strong>die</strong><br />

Franzosenangst hat noch lange nachgewirkt.<br />

Schon zur Zeit der Anwesenheit der großen Truppenmassen gingen <strong>die</strong><br />

Preise aller Lebensbedürfnisse sehr in <strong>die</strong> Höhe. Die T e u e r u n g<br />

steigerte sich immer mehr. Die Zeiten blieben noch lange schwer und<br />

ernst. Zu beklagen bleibt sehr, daß damals das deutsche Reich <strong>durch</strong><br />

eigene Schwäche so lange von den westlichen Nachbarn mißhandelt,<br />

beraubt und in den Staub getreten werden durfte.<br />

Im Oktober 1735 waren S c h ö m b e r g e r auch a l s<br />

S c h a n z e r und F u h r l e u t e an den Ettlinger und<br />

K n i e b i s e r Schanzen, sowie an den S c h r a m b e r g e r<br />

R e d o u t e n und B l o c k h ä u s e r n ei n geset zt.<br />

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