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Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

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Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)<br />

Im Jahre 1646, also ganz gegen Ende des 30jährigen Krieges, ist der<br />

Zustand des Pfarrhauses so, daß es keineswegs mehr zu reparieren,<br />

sondern bereits eingefallen und alles verdorben ist und es schreibt<br />

der Vogt weiter: "Wenn <strong>die</strong> zwei dritthalb tausend Ziegel nicht<br />

abgenommen werden, steht zu befürchten, daß sie in Stücke gehen,<br />

denn <strong>die</strong> Niederfälligkeit könne nicht mehr aufgehalten werden.<br />

1650 verrät Pfarrer Vollmer weiter, daß er wegen der großen<br />

Unsicherheit der Zeit und der Baufälligkeit des Pfarrhauses schon in<br />

<strong>die</strong> acht Jahre in einem kleinen Häuslein in Bieselsberg sich<br />

aufgehalten und gewohnt habe. Im Pfarrhause in Schömberg hätte er sich<br />

unmöglich aufhalten können, weil es zerrissen, an manchen Stellen<br />

eingefallen, weder Fenster, Ofen und Türen habe, aber auch in <strong>die</strong>sem<br />

B e s t a n d s h ä u s l e i n in B i e s e l s b e r g getraue<br />

er sich nicht, weiter zu bleiben, weil weder Stallung, Keller, noch<br />

Stuben vorhanden und er sich in dein rauchigen Häuslein heillos und<br />

elendiglich behelfen müsse.<br />

Dieser S.O.S.-Ruf verhallte nicht ungehört. Jetzt ging es ans Werk.<br />

Trotz der großen Not und der Armut der Zeit - der 30jährige Krieg ging<br />

erst zu Ende - werden bei der Verwaltung in Wildberg 90 Gulden, beim<br />

Kloster Kirsau 30 Gulden angewiesen. An beiden Stellen mußten zu<br />

<strong>die</strong>sem Zwecke 15 Scheffel Roggen und 30 Scheffel Dinkel versilbert<br />

werden. Das Holz wurde dem nächstgelegenen Klosterwald "Im Kälbliiig"<br />

entnommen. Jetzt ging es an <strong>die</strong> Arbeit und das Pfarrhaus wird nochmals<br />

repariert <strong>mit</strong> samt der Pfarrscheuer.<br />

1659 findet sich aber schon wieder eine <strong>Ein</strong>gabe um Reparierung<br />

der P f a r r s c h e u e r und Erbauung eines<br />

S c h w e i m e s t a l l e s , 1666 eine solche um Reparierung<br />

des K a c h e l - und B a c h o f e n s .<br />

Diesen <strong>Ein</strong>gaben wird nicht stattgegeben und bemerkt, dergleichen<br />

Flickarbeiten hätte der Pfarrer selbst zu tragen, auch schon<br />

imHinblick auf das so hochschädliche und verbotene<br />

F l a c h s d ö r r e n .<br />

Seite 218

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