Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
15. Februarii 1769 sendet Oberamtmann die A b s t r e i c h s -
v e r h a n d l u n g deß neu zu erbauenden Pfarrhaußes in
Schömberg zur Ratifikation ein. ...... wie ich auch die - unterm
31. Dezember 1766 gnädigst anbefohlene V e r k a u f u n g deß
alten P f a r r h a u ß h o l z e s in die Nachbarschafft,
besonders an die an Floßstraßen liegenden Oberämter des
Unterlandes biß nach Lauffen, auf Montag, den 30. Martii
außschreiben werde.
Die zu Schömberg und der dahingehörigen Filialsorthe haben sich
entzwischen über die neue Erbauung deß Pfarrhaußes ungemein auffgehalten,
und solche ihrer dabei s c h u l d i g e n
F r o n d i e n s t e halben, durch ein ausgestreutes Gerüchte, vor
unnöthig erklärt, wobei mir öffters zu Ohren gekommen, daß sie dem
Beamten die alleinige Schuld überflüssiger Frondienste aufbürdeten.
Gleich wie ich nun in der Hauptsache den Urheber dieses Gerüchts
außkundschaften wollen, so habe ich nach weiterer untertänigster
Beilage O b e r a m t s p r o t o c o l l i , sämtliche Kirchspiels
Schultheißen zitirt, verhört, und unter solchen den einigen raißigen
Schultheiß Stückel in Schömberg Befunden, der das neue Bauwesen seiner
Einsicht nach vor unnöthig hält, und der auch der einige Urheber der
bürgerlichen Schwührigkeit ist. Welche meine Untersuchung E. h. D.
gnädigster Einsicht hiemit übergeben und mit anzeigen sollen, daß
mich diese Einwendung von nöthiger Bestellung deß Bauwesens
umsoweniger abgehalten, als deren Ursach allein in Hintertreibung der
schuldigen Frondienst zu suchen ist. Untertänigst pfliehtgehorsamster
Oberamtmann, geistlicher Verwalter zu Liebenzell Kostenbader
Der herzogliche Kirchenrat übergibt vorstehendes Protokoll der
herzoglichen Regierung mit der freundschaftlichen Äußerung, wie man
mit nicht geringem Befremden die ganz unstichhaltige P r o
t e s t a t i o n ' des Schömberger Kirchspiels vernommen habe
(1767).
Seite 192