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Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

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Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)<br />

Pfarrdach bey damaligem stürmischen Schnee Wetter auf den Grund zu<br />

gehen, ginge ich deß Nach<strong>mit</strong>tags, just, da er nicht zu Haus<br />

gewesen, selber in das Pfarrhauß, ich traf aber zu meinem<br />

Bewundern nicht den mindesten Schnee unter dem Dach, wohl an jedem<br />

Orth einen Haufen an, wo der Pfarrer das Dachladenfenster offenstehen<br />

gelaßt. Am ganzen Haus sind kaum noch 2 oder 3 Tachläden,<br />

weil <strong>die</strong> übrigen Pfarrer nie zugemacht hat, sondern vom Wind<br />

zerschmettern und herunterreißen lassen. Nun verlangt er an deren<br />

Statt Vogelgitter. Das <strong>mit</strong> Sturz beschlagene V o r k a m i n -<br />

t ü r l e n ist aus Unvorsichtigkeit unten verbrannt. Auf dem<br />

steinernen Wasserbank hat man Fleisch verhauen, wovon er<br />

zersprungen ist. Überhaupt siehet <strong>die</strong> ganze Haußhaltung so aus,<br />

daß <strong>durch</strong> des Besitzers und der Seinigen Schuld das Hauß offenbar<br />

Noth leiden muß.<br />

Wie nun Pfarrer Beerstecher 4 Aymer Kalk verlangt, um nach<br />

seinem Kopff da<strong>mit</strong> das Dach verspatzen zu lassen:<br />

so frage ich E.H.D. unterthänigst an,<br />

1. ob ich ihm solche anschaffen = und <strong>die</strong> Verspatzurg des<br />

Dachs seinem Angeben überlassen<br />

2. statt der nutzlichen Dachläden Vogelgitter machen oder<br />

3. <strong>die</strong> verwetterte auf herrschafftliche Kosten neu<br />

herstellen<br />

4. einen neuen steinernen Wasserbank verfertigen t<br />

5. das Vorkamintürlen reparieren.<br />

Und da übrigens Pfarrer Beerstecher über <strong>die</strong> seinetwegen<br />

ergangenen zwei herrschafftlichen gnädigen Befehle sehr<br />

unanständig und respektswidrig raisoniert = solche lächerliche<br />

Befehle genannt, und sich nicht gescheuet hat, mich und den<br />

Dekanum in Calw publicae zu verkleinern und zu betadlen: So bitte<br />

unterthänigst ihme Pfarrer Beerstecher zu mehrerer Respektierung<br />

der herzoglichen gnädigsten Befehle - wie überhaupt zu moderater<br />

und anständiger Bezeugung huldreichest anzuweisen, und ersterbe in<br />

tiefster Ehrfurcht<br />

Euer herzoglichen Durchlaucht unterthänigst pflichtgehorsamster<br />

Oberamtmann und geistlichen Verwalter in Liebenzell Christian<br />

Friedrich Kostenbader<br />

Seite 201

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