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Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

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Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)<br />

Das war wirklich einer von den guten Bayern, mutig wie ein Löwe,<br />

fromm wie ein Lamm vor unserem Herrgott. Welche Kraft äußert <strong>die</strong><br />

Religion, der Glaube, <strong>die</strong> heiligen Sakramente gerade dort, wo alle<br />

menschliche Kunst und alle ärztliche Größe versagt - am Sterbebette.<br />

Ja, am Sterbebette, wo der Mensch sich allein ungeschminkt und<br />

natürlich gibt, wo nichts anderes mehr zum Vorschein kommt als das<br />

Herz, "das unruhig ist bis es ruht in Gott". Wie der Rauch im Winde<br />

verfliegen alle Spitzfindigkeiten, zerreissen alle Hirngespinste,<br />

nur eines leuchtet, bleibt und hält, <strong>die</strong> einfache schlichte<br />

Wahrheit. Wenn <strong>die</strong> Ärzte immer dabei wären, hören würden, was wir<br />

den Kranken sagen, was <strong>die</strong> Kranken uns sagen, sehen würden, wie wir<br />

es machen, was wir tun, sehen würden, wie es den Kranken tut, was<br />

wir an ihnen tun, wahrhaftig, alle Ärzte würden in des Priesters<br />

Seligkeit eine vollkommene Hilfe sehen.<br />

Dankerfüllten Herzens machte ich mich auf den Heimweg. Um 11 Uhr<br />

klopfte ich im gastfreundlichen "Waldeck" "Auf dem Bühl" oben an<br />

<strong>die</strong> Türe. Damals ahnte ich noch nicht, daß ich später dort für<br />

unseren Herrgott anklopfen und um Aufnahme bitten müßte. Daß mir<br />

dort immer aufgetan wird, hätte ich gewußt, so gut wie an jenem<br />

Abend, welch ein Staunen und Prägen, da der späte Sylveitergast ins<br />

Licht trat. Wie mundete <strong>die</strong> Sylvesterabenderfrischung, <strong>die</strong> man mir<br />

aufnötigte. Jahreswende nahte, als ich dem Walde zuschritt. Den<br />

Rückweg nahm ich des besseren Abstiegs wegen über <strong>die</strong> Heilstätte<br />

Charlottenhöhe.<br />

Seite 244

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