Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
das Felsenbett zu Tal. Wie gut hat es der Psalmist der Natur
abgelauscht und wie singt die Seele mit, da man den Schöpfer der
Welt durch die Natur trägt: Dies ist die Kunde, die ein Tag dem
ändern bringt, was die vergangene der nächsten Nacht erzählt.
(Psalm 18, Vers 3).
Unter solchen Betrachtungen - wie kürzen sich die Wege, wie
ringern sich die Mühen. Aber noch anderen Stoff zur Betrachtung
findet man da, wenn man an diesen alten Kirchen vorübergeht, die
noch die Spuren katholischer Vergangenheit an sich tragen! Wenn die
Silvesterbummler in Calmbach gewußt hätten, wer der ist, der an
ihnen vorübergetragen wird, der an der Brust des Priesters ruhte?!
Wie Mancher wird von unserem Herr gott gegrüßt, und er weiß nicht
woher.
Calmbach war durchschritten. Schwarzdunkel stand der Wald,.schwer
legte sich die Bergwand an den Himmel, kein Sternlein blinkte,
Berg, Wald, Wolken verschwammen ineinander. "Daß dem Lechzenden
werde sein Heil" zur rechten Zeit, wählte ich den kürzesten, aber
steilsten, nur dem Einheimischen bekannten Weg. "Nur die Gaißen
klettern dort". Schroff wand sich der Weg, eine alte Schneiße
zwischen gestürzten Stöcken und Findlingen zur Höhe. Sachte schob
sich der Schein des laternchens über den Rasen, huschte von Stein
zu Stein, gauckelte in den Zweigen, zitterte in den Nadeln der
wegsäumenden Tännchen. Fern verklang alles Silvestertreiben. Am
Kamm noch ein Rückblick, tief unten die Silvesterlichtlein im
nächtlichen Calmbach. Die Höhe war gewonnen. Hochwald spannte den
Himmel. "Bleib einmal stehen im nächtlichen Wald, fern von dem Lärm
der Welt. Ringsum heiliges Schweigen!
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