Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
Im einzelnen vertritt der Gemeinderat damals folgenden
Standpunkt: Als einzig geeigneten Ort, wo selbst die
Neueinrichtung einer Zweigapotheke dringend angezeigt ist,
kann nur Schömberg bezeichnet werden unter folgender
Begründung:
Ein Bedürfnis, in Calmbach eine Apotheke zu errichten, liegt unseres
Erachtens keineswegs vor, denn Calmbach hat nur 7 - 9 Minuten, Höfen
1 2 - 1 6 Minuten Fahrzeit zur nächsten Apotheke in Wildbad oder in
Neuenbürg. Anders verhält es sich mit den Waldorten. Diese haben zum
großen Teil mehr denn eine Stunde zu gehen. Da die Apotheken alle im
Tale sind, so müssen die Leute einen Tal- und einen Berggang, oft unter
schwierigen Verhältnissen machen und deshalb ist nur zu angezeigt, für
die vielen Orte zwischen Enz und Nagold eine Apotheke zu errichten,
die bequem zu erreichen ist, das wäre in Schömberg. Die Apotheke in
Wildbad würde gar nicht, die in Neuenbürg nur unerheblich geschädigt,
den größten Schaden hätte die Liebenzeller Apotheke. Dieser Schaden
könnte aber dadurch ausgeglichen werden, daß die hiesige
Zweigapotheke dem Liebenzeller Apotheker Mohl unterstellt würde, was
sowohl im Wunsche des Gemeinderats, als auch der Heilanstalten läge.
Schömberg mit Bieselsberg, Engelsbrand, Grunbach, Igelsloch, Kapfenhardt,
Langenbrand, Meisenbach, Oberlengenhard, Salmbach, Schwarzenberg
und Unterlengenhard ergäbe eine Bevölkerungszahl von über 5000.
Die Entfernung von diesen Orten nach Schömberg ist nicht so groß und
letzteres von Überall her auf fast ebenem Weg gut zu erreichen. Hier
laufen so ziemlich alle Fäden zusammen, insofern als Schömberg die
Mutterkirchengemeinde von vier Ortschaften und hier der Sitz ist von
Ärzten, eines Notars für diese Orte, aller möglichen Geschäftsleute,
Verwandten und dergleichen.
Bei dem großen Verbrauch der hiesigen Heilanstalten, wobei unter
Umständen auch mit der Charlottenhöhe gerechnet werden kann, darf mit
Sicherheit angenommen werden, daß die Einnahmen aus dem Arzneimittelverkauf
den Bestand einer Zweigapotheke sichert, und daß dadurch die
Bestandsfähigkeit der bereits vorhandenen Apotheken nicht gefährdet
wird. Ersteres dürfte von Calmbach nicht angenommen w erden, da nur
Calmbach und ein Teil von Höfen in Betracht käme.
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