Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
des Klimas und seiner Verwertung für den Tuberkulösen wertvolle
Beiträge geleistet. In mehreren zusammenfassenden Abhandlungen hat
er sich mit allen Klimafragen befaßt, die den Tuberkulosearzt
ebenso wie den Tuberkulosekranken interessieren und dadurch viele
bis dahin unklare und irrige Vorstellungen von der klimatischen
Beeinflussung der Tuberkulose beseitigt. Bereits im Jahre 1912
erschien im Verlag Kabitzsch, Würzburg, ein Büchlein über das Klima
in Schömberg, in dem an Hand genauer meteorologischer Aufzeichnugen
der Nachweis erbracht wurde, daß das Klima von
Schömberg alle Bedingungen erfüllt, die für die klimatische
Behandlung der Lungenkranken gefordert werden, und daß es
keineswegs notwendig ist, deutsche Lungenkranke in ein fremdes
Klima zu schicken.
Die aus Schömberg hervorgegangenen wissenschaftlichen
klimatologischen Arbeiten beziehen sich naturgemäß in erster Linie
auf die Erfahrungen in mittleren Höhenlagen von 500 bis 1 000
Meter. Die besonderen Eigenschaften des Mittelgebirgsklimas der
Ebene gegenüber sind durch den verringerten Luftdruck, die Abnahme
der Temperatur und die geringere Schwankung, durch eine
intensivere Strahlenwirkung und größere Sonnenscheindauer
gekennzeichnet. Die Verhältnisse ändern sich ein wenig, je nach
der Lage des Ortes, am Hange des Gebirges oder in einer Mulde, im
Tal oder auf den Gipfeln, auf der Luv- oder Leeseite. Der
Klimacharakter wird sich bereits ändern, wenn das betreffende
Gebirge näher im Westen oder mehr im Osten Deutschlands ist.und
dadurch mehr maritimen oder kontinentalen Charakter erhält. Mit
allen diesen Prägen hat sich die Neue Heilanstalt und die
lichtklimatische Station Schömberg viele Jahre hindurch eingehend
beschäftigt; die Ergebnisse der Beobachtungen wurden von Schröder,
Busse, Obeixland, Kramer und anderen in zahlreichen
wissenschaftlichen Arbeiten bekanntgegeben.
Temperatur, Niederschlag und Strahlung sind für die Abkühlung
Seite 381