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Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

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Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)<br />

Württemberg im Jahre 1603 und auch <strong>die</strong> Übernahme der Verwaltung <strong>die</strong>ser<br />

kirchlichen Fonds <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Staatsfinanzbehörden im Jahre 1806 nichts<br />

geändert. Im Jahre 1821, den 7. Juni, als <strong>die</strong> Frage des Neubaues unserer<br />

jetzigen Kirche aktuell wurde, bezeugt das Kameralamt Hirsau auf<br />

Verlangen, daß in den Ortschaften des Liebenzeller Amtes, wozu auch<br />

Schömberg, Bieselsberg und Igelsloch gehörten, nicht nur alle Kirchen<br />

und Schulrequisiten, sondern auch <strong>die</strong> zum Begräbnis nötigen Dinge als<br />

Bahrtuch, Stangen und Schrägen von Seiten des Staates angeschafft und<br />

bezahlt worden sind. Dies stimmt überein <strong>mit</strong> dem Bericht des<br />

geistlichen Verwalters zu Liebenzell vom Jahre 1688, wonach <strong>die</strong><br />

geistliche Verwaltung daselbst bisher alle Kirchen, Pfarr- und<br />

Pfründhäuser, wie auch Uhren und Glocken in Stadt und Amt erhalten,<br />

auch alle Kirchenzierden gekauft und angeschafft hat.<br />

Die Verpflichtung des Staates zur Unterhaltung der<br />

kirchlichen Gebäude in Schömberg, Bieselsberg und<br />

Igeisloch, sowie zur Bestreitung der Kultkosten<br />

ist also über allen Zweifeln erhaben.<br />

Auch <strong>die</strong> bis in <strong>die</strong> Gegenwart hereinragende<br />

“Reisigge r e c h t i g k e i t ” , <strong>die</strong> Schömberg<br />

noch im Staatswald besitzt, scheint noch ein<br />

kleiner Überbleibsel von dem früheren<br />

Eigentumsrecht zu sein. .<br />

Auch <strong>die</strong> bei älteren Schömberger <strong>Ein</strong>wohnern noch<br />

erhaltene mündliche Überlieferung “wenn sie wüßten,<br />

welche f o r s t l i c h e n Re c h t e sie<br />

hätten, so könnten sie <strong>mit</strong> silbernen Pflügen<br />

fahren”, hat ihren Ursprung in dem Glauben, daß<br />

gewisse, heute in der Hand des Staates<br />

befindliche Walddistrikte ursprünglich<br />

Gemeindeeigentum waren. Diese Ansicht ist nicht<br />

nur in Schömberg, sondern auch noch anderwärts<br />

in der Umgebung verbreitet, so in Ottenbronn,<br />

Monakam, Unterhaugstett und im uralten Kentheim.<br />

Dort sprechen sie sogar von goldenen Pflügen.<br />

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