Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
Barmherzigkeit, das wir an ihnen tun. Mit Sehnsucht
harren sie des Tages, wo sich ihnen die Tore eines
eigenen Gotteshauses auftun.
Wir haben die große Not an beiden Orten, in Neuenbürg wie
in Schömberg, selbst mit angesehen und wenden uns
deswegen vertrauensvoll an euch, geliebte Diözesanen, um
ein Almosen. Die Heiligen des Himmels und die Seelen des
Reinigungsortes mögen es euch durch ihre Fürbitte
vergelten! (Bischof Johannes Baptista im kirchlichen
Amtsblatt für die Diözese in Rottenburg).
28. Mai 1930
Aus der Tiefe des Enztals gehen wir am Forellenbach den Berg
hinauf, durch schweigenden Forst, voraus flattert ein Häher als
schwatzender Führer. Unbekümmert hält in der Lichtung am Wasser
ein Reh den Sonntagsschmaus und verachtet dabei nicht den guten
Tropfen natürlichen Sprudels. Ein Bussard zieht seine Kreise
wundervoll über wiegenden Wipfeln, aus denen das Eichhörnchen
turnend und fahnenschwenkend heruntergrüßt. Jetzt stehen wir in
der Hochwiese, duftumflossen. Schau, wie schön umkränzen dunkle
Wälder herrlich-helles Grün voll gelber Tupfen und weiße Obstbaumblüten
legen ihre Schleier aus. Links öffnet sich märchenhaft
blaue Schwarzwaldferne, Pforzheim zu. Sieghaft steigt aus der
Mitte ein strahlendes, schlankes Kreuz als Friedenszeichen über
den Ort heraus, der, in die Mulde gebettet, sich mehr und mehr dem
Blicke offenbart. Kein anderer Name als Schömberg wäre angebracht
für dieses Dorf, wo Lunge und Herz, wo Leib und Seele genesen.
Die alte Kirche in ihrer klassischen Würde konnte das Bild des
lang gedehnten Kurortes nicht mehr zusammenhalten, das immer mehr
zerfahren wollte.
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