Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
D E R E C K E R I C H
Wenn die Eicheln lind Bucheln reiften und abfielen, pflegte man die
Schweine zur M a s t in E c k e r i c h zu treiben, wie das von Eckern,
Bucheckern, gebildete Wort heißt. Je nach der Menge dieser Samen
wurde bestimmt, wieviele Schweine jeder der Bürger, als der Bauer,
gegen eine bestimmte Abgabe von jedem Stück, die Dehme oder Tehemen
hieß, in den Wald schlagen durfte.
Schon im Jahre 1478 heißt es im Lagerbuch Liebenzell bei den Abgaben
bei Schömberg u.a.:
"Tehemen ob vnd wann Inn den Wäldern ein Eckern wurde, so geben
sie von Iren Swynen Tehemen der Herrschaft."
Die Gewohnheit, die Schweine in den Wald zu treiben, wurde beibehalten,
solange es im Dorfe einen S c h w e i n e h i r t e n gab. Dies war
solange der Fall, als Eichen und Buchen noch in beherrschender Zahl den
Wald ausmachten. Auch in die nahen Staatswaldungen durften mancher
Orts auf Grund einer a l t e n W a i d g e r e c h t i g k e i t die
Bauern Tag für Tag ihre Schweine treiben. Mit dem Verschwinden dieser
beiden Laubbäume fehlten die Eicheln und Bucheckern und damit die
Voraussetzung für die Schweinemast im Walde. Bereits im 19. Jahrhundert
ist es soweit. 1860 gewährt der Eckerich wegen der immer mehr
verschwindenden Mastbäume keinen erheblichen Ertrag mehr.
(Oberamtsbeschreibung Neuenbürg von 1860) Um diese Zeit hat auch der
Staat diese alten Waidgerechtigkeiten einschließlich des Eckerich
abgelöst und die Bauern waren gezwungen zur
S t a l l f ü t t e r u n g überzugehen.
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