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Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

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Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)<br />

Nach der großen Zahl der im Bezirk Neuenbürg vorhandenen<br />

A g e n t e n scheint an den Auswanderern Geld<br />

ver<strong>die</strong>nt worden zu sein.<br />

Zwanzig bis dreißig Agenten ver<strong>mit</strong>telten in der Gegend <strong>die</strong> Auswanderung.<br />

Die erfolgreichsten waren: Chirurg Gräßle, Herrenalb,<br />

Kaufmann R o m e t s c h , Wildbad, Gebrüder Meeh, Neuenbürg,<br />

M a r t i n , B ü c h s e n s t e i n , S a i l e r , B l a i c h<br />

ebenfalls in Neuenbürg, ferner Agent Seeger in Wildbad. Doch wurde<br />

nach damaligen Verhältnissen auch weit entfernt akkor<strong>die</strong>rt: in<br />

Stuttgart, Heilbronn, Mannheim, Gaggenau, Straßburg, Karlsruhe.<br />

1854 will <strong>die</strong> ganze Gemeinde Höfen auswandern, scheint aber wegen<br />

den ergebenden Schwierigkeiten wieder Abstand genommen zu<br />

haben, dafür will sie <strong>durch</strong> Übersiedlung von 8 - 1 0 armen<br />

Familien auf Gemeindekosten das Proletariat aus der Gemeinde<br />

ausrotten, zu welchem Zwecke sie eine Summe von 5.000 Gulden<br />

bedürfen, welche sie als Anleinen aufnehmen und in einjährigen<br />

Raten von 500 Gulden <strong>mit</strong>tels der Überschüsse der<br />

Gemeindeeinkünfte abzahlen wollen.<br />

Auch <strong>die</strong> Gemeinde Conweiler bringt ein Gesuch um Aufnahme<br />

eines Darlehens von 700 Gulden für <strong>die</strong> Fortschaffung einer<br />

11 köpfigen schlechtprädizierten Familie.<br />

Bei aller Not fehlte auch der Humor nicht. Die Schömberger haben<br />

Schneider Gaisert nach Amerika geschickt. Dort aber wurde er<br />

wieder zurückgewiesen. Er habe in Deutschland nichts tun wollen,<br />

das auch hier. Das Verslein, das sich nach seiner Rückkehr gebildet<br />

und bis zur Gegenwart mündlich überliefert hat, wurde mir von<br />

Kirchenpfleger G. Öhlschläger erzählt und lautet:<br />

In Amerika bin i au scho gwäsa<br />

und zwar in New York<br />

und da hen se mer alles gäwa<br />

nur nix uff Borg<br />

Seite 321

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