Ein Streifzug durch die Geschichte Schömbergs mit besonderer ...

Ortschronik von Schömberg (Friedrich Schick)
Tuberkulöse dauernd in günstiger Gegend seßhaft zu machen. Der Plan
scheiterte fürs erste an den Fürsorgepflichtverordnungen, dann am
Geld, zuletzt fiel der Verein den Totalitätsansprüchen der Zeit zum
Opfer.
Wenn wir nun die Entwicklung unserer Arbeitsheilstätte in den
letzten 15 Jahren kritisch beobachten, und das Schicksal unserer
Schutzbefohlenen verfolgen, dann fällt uns auf, daß wir nach langem
kurgemäßen Leben doch wieder einen Teil, wenn auch einen kleinen,
unserer Patienten für den Alltag einsatzfähig gemacht haben. Nun
haben diese Menschen, wenn sie jung sind, noch gar keinen Beruf
erlernt oder einen für sie völlig ungeeigneten Beruf. Sie werden
gezwungen, sich umschulen zu lassen. Vvir schicken nun den einen
oder anderen Patienten, nachdem die Arbeitsheilstätte Gauting als
reine Umschulungs-Heilstätte besteht dorthin und hoffen, daß auf
diese Weise eine dauernde Arbeitsplatzbeschaffung für die Zukunft
möglich sein wird.
Aus der Fluktuation unserer Patienten-Aufnahme und -Entlassungen ist
deutlich ersichtlich, daß nicht alle Insassen unserer Arbeitsheilstätte
auf verlorenem Posten stehen. Es wurden z.B. im letzten
Jahr 70 Patienten (29 Frauen und 41 Männer) entlassen und zwar nach
einer Durchschnittskurdauer von 19 Monaten. Manche waren über.5
Jahre, nur wenige ein Vierteljahr bei uns. Diese lange Aufenthaltsmöglichksit
ist der Grund der Wiedergenesung. Die vernünftig
dosierte Arbeit mit Liegekur, gar noch unterstützt mit chemotherapeutischen
Maßnahmen, tragen dazu bei, manchen verloren
erscheinenden Fall wieder leistungsfähig zu machen. Was mir aber
besonders wertvoll erscheint, ist die Tatsache, daß wir von den 70
entlassenen Patienten 23 zu 50 bis 60 % und weitere 23 zu 30 bis 40%
arbeitsfähig entlassen konnten. Arbeitsunfähig blieben 24.
Sie sehen, daß verschiedene Wege begangen werden müssen, um
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